Bodo Ramelow, der "Kampfrentner": Mit Bratwürstel gegen die AfD

Es geht um die (Thüringer Brat-)Wurst: Bodo Ramelow (re.), im Bild mit Bundespräsident Steinmeier.
Bodo Ramelow ist der einzige Ministerpräsident, den die Linke in Deutschland stellt. Doch nach der Wahl am Sonntag könnte er der letzte gewesen sein.

Es wirkt wie ein zynischer Schwank des Schicksals: Im Nebengebäude tagt der Ortsverband des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) – jener Partei, die am Niedergang der Linken in ihrer letzten Hochburg Thüringen maßgeblich beteiligt ist. Nur wenige Meter entfernt, am Vorplatz eines Kulturzentrums, sitzt der Linke-Ministerpräsident Bodo Ramelow, auf grauen Couchmöbeln, im Hintergrund werden Bratwürstel gegrillt. Er spricht über die Erfolge seiner Minderheitsregierung: mehr Geld fürs Ehrenamt und Kindergärten, mehr Lehrer- und Ärztestellen, eine Petition für ein Pensionssystem mit einheitlicher Pensionskasse. Der Polit-Oldie lässt sich nichts anmerken – und noch weniger die Laune verderben.

Der 68-jährige Ramelow ist auf Wahlkampftour, die Zeit nennt es böse "Abschiedstour". Denn der erste und einzige Ministerpräsident der Linken dürfte nach der Landtagswahl am Sonntag Geschichte sein.

Kommentare