Von der Spionage-Software Pegasus überwacht: "Sie konnten alles mitlesen"

Von der Spionage-Software Pegasus überwacht: "Sie konnten alles mitlesen"
Der ungarische Journalist Szabolcs Panyi ist eines der Opfer der missbräuchlich verwendeten Überwachungssoftware. Er sprach mit dem KURIER darüber, wie und warum er gehackt wurde.

Szabolcs Panyi ist Schikanen gewohnt. Als einer der bekanntesten Aufdeckerjournalisten in einem Land, in dem unabhängiger Journalismus zwar gut, aber rar ist, ist er vielen Mächtigen ein Dorn im Auge. Er bewegt sich mit seinen Recherchen in heiklen Feldern – wenn er etwa über Waffendeals, über Machtmissbrauch und Korruption berichtet.

In den vergangenen Tagen hat Panyi aber etwas erlebt, was er so nicht erwartet hatte. Der Journalist von der Plattform Direkt36 ist einer von mindestens vier Journalisten in Ungarn, die offenbar mit der Spionagesoftware Pegasus abgehört wurden. Einmal auf dem Handy, kann das Gerät nicht nur geortet werden, sondern auch Passwörter oder Screenshots abgreifen, sowie mithören oder mitfilmen.

Der KURIER erreichte Szabolcs Panyi in Budapest.

Wie haben Sie herausgefunden, dass Sie Ziel eines Hackerangriffs waren?
Frederik Obermaier von der Süddeutschen Zeitung meldete sich bei meinem Chef und wollte meine Nummer.

Obermaier ist  Österreich durchaus bekannt. Neben den Panama Papers hat er auch an der Veröffentlichung des Ibiza-Skandals gearbeitet.
Genau. Er ist ein sehr bekannter Journalist und ich war so glücklich, dass jemand wie er nach mir sucht! Aber offenbar wollte er gar nicht mit mir reden, sondern nur überprüfen, ob die Nummer, die er aus einer geleakten Sammlung von rund 50.000 Nummern hatte, wirklich meine war.

Was passierte dann?

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