Neuerlicher Sieg Orbáns im Kampf gegen die kritische Presse

The logo of the opposition Klubradio is seen at its headquarters in Budapest
Klubrádió, der letzte unabhängige Radiosender Ungarns, muss off air gehen. Der KURIER sprach mit dem Vize-Chefredakteur über die Hintergründe und die Zukunft des Senders.

Wer in Ungarn kritische Medien konsumieren will, muss sich ins Internet begeben.

Unabhängige Tageszeitungen gibt es nicht mehr, die meisten TV Sender sind längst in der Hand der Orbán-Entourage. Nur einer, RTL, ist noch unabhängig, der aber lässt die Finger von entlarvenden Orbán-Berichten.

Wer das Radio aufdreht, hört selten kritische Töne gegen die Regierung. Im Gegenteil: Einmal die Woche kann man bei einem langen Interview mit dem Premierminister im Kossuth-Radio hören, wie die freundliche Moderatorin dem Premier Steilvorlagen für vorgefertigte PR liefert.

Klubrádió ist anders. Der Sender sendet auf der Frequenz 92,9 in Budapest und Umgebung das, was man in Österreich eher von öffentlich-rechtlichen Sendern gewohnt ist. Man hört dort Blues, Jazz, Oper, Theater, politische Diskussionen und Themen wie Gewalt gegen Frauen, Umwelt, Konsumentenschutz.

Doch damit ist es ab Montag vorbei. Denn am Sonntag um 23:59 läuft die Sendelizenz aus. Mehrere Versuche, sie zu verlängern, wurden abgeschmettert.

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