"Wir sind nicht als Inspektoren oder Polizisten hier"

Der ehemalige Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, besuchte Angehörige der Rohingya in Myanmar.

Der UN-Beauftragte für die Rohingya-Minderheit, Kofi Annan, hat sich in Myanmar (Burma) mit Angehörigen der verfolgten Volksgruppe getroffen. Der frühere Generalsekretär der Vereinten Nationen sprach in der konfliktgeprägten Rakhine-Region des Landes aber auch mit Vertretern der buddhistischen Bevölkerung, die die Mehrheit in dem Gebiet stellt.

Annan betonte seine Neutralität bei der Beilegung des Konflikts. Er sei nicht gekommen, um die Einhaltung der Menschenrechte in der Region zu prüfen, sagte Annan bei einer anschließenden Stellungnahme in Rangun. "Wir sind nicht als Inspektoren oder Polizisten hier."

Rohingya: Meist verfolgte Volksgruppe der Welt

Die muslimischen Rohingya gehören nach UN-Ansicht zu den meist verfolgten Volksgruppen der Welt. Der Staat betrachtet sie dagegen als illegale Einwanderer aus Bangladesch und verweigert ihnen die Staatsangehörigkeit.

"Wir sind nicht als Inspektoren oder Polizisten hier"
In this photograph taken on September 7, 2016, minority Muslim Rohingya residents walk on a road at the Aung Mingalar displacement camp in Sittwe after the Rakhine State has been effectively split on religious grounds between Buddhists and Muslims since bouts of communal violence tore through the state in 2012, killing scores and forcing tens of thousands to flee. Anti-Muslim sentiment runs high in the impoverished region, fanned by hardline Buddhist nationalists who revile the Rohingya and are viscerally opposed to any move to grant them citizenship. They insist the roughly one-million strong group are intruders from neighbouring Bangladesh, even though many can trace their ancestry in Myanmar back generations. / AFP PHOTO / ROMEO GACAD

Nach seit 2012 andauernden Gewaltausbrüchen zwischen Muslimen und Buddhisten in Rakhine leben die meisten Rohingya in heruntergekommenen Lagern. Gegenüber Annan beklagten sie, sich dort nicht frei bewegen zu können und Genehmigungen einholen zu müssen, um medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Buddhistische Vertreter erklärten ihrerseits, sich von der internationalen Gemeinschaft allein gelassen zu fühlen.

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