Die ersten aufgezeichneten Angriffe mit Gleitbomben fanden in der Nacht vom 11. zum 12. März 2023 statt. Sowohl die Verteidigungsstellungen in Bachmut als auch Munitionsdepots wie das oben erwähnte werden mittlerweile regelmäßig mit diesen russischen Gleitbomben beschossen.
➤ Warum Bachmut noch nicht gefallen ist
Gleitbomben sind im Wesentlichen konventionelle Bomben, die mit Navigationssystemen und zusätzlichen Flügeln ausgestattet sind.
Einige werden neu gebaut, andere werden allerdings günstig nachträglich mit diesen Flügeln modifiziert. Dadurch können die Gleitbomben eine weitere Strecke zurücklegen und Ziele präziser treffen als ungelenkte Bomben. Somit können sie von russischen Bombern in sicherer Entfernung abgeworfen werden, ohne dass diese von der ukrainischen Luftabwehr getroffen werden könnten.
➤ Auch die ukrainischen Streitkräfte sollen über ähnliche Bomben verfügen
Seit Kriegsbeginn ist es den russischen Streitkräften nicht gelungen, die Lufthoheit über die Ukraine zu erlangen – allerdings nehmen die Luftschläge in einer Zeit zu, da die ukrainische Luftabwehr in Schwierigkeiten steckt.
Aus diesem Grund dürfte die Ukraine zögern, ihre teuren (und wenigen) westlichen Boden-Luft-Raketen gegen die vergleichsweise günstigeren Bomben einzusetzen.
Verheerende Wirkung der FAB-500
Die Wirkung dieser FAB ist verheerend: Im Gegensatz zu Kamikazedrohnen – die iranische Shahed-136 soll bis zu 60 Kilogramm Sprengstoff tragen – ist eine FAB-500 mit 300 Kilogramm Sprengstoff bestückt.
Anfang April erklärte der ukrainische Militärsprecher Jurij Ignat jedoch, dass die Bomben eine ernsthafte Bedrohung darstellten, und schätzte, dass Russland bis zu 20 pro Tag abwirft.
Die jüngsten Explosionen zeigen, dass die russischen Streitkräfte in der Lage sind, Vorbereitungen der ukrainischen Gegenoffensive zu stören. Sollten die ukrainischen Streitkräfte über nicht genügend Mittel verfügen, eine ausreichende Luftabwehr für diesen Angriff zu massieren, wäre ein etwaiger Angriff mit massiven Verlusten verbunden.
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