Warum Bachmut noch nicht gefallen ist

Warum Bachmut noch nicht gefallen ist
Die Eroberung der Stadt hätte laut Kreml bis zum 9. Mai erfolgen sollen. Warum es nicht dazu kam.

„Feind im rechten Graben!“, brüllt der ukrainische Soldat, während hundert Meter weiter eine Artilleriegranate einschlägt. Er schießt, geht hinter einem verkohlten Baum in Deckung. Wo auch immer seine Helmkamera hinsieht: verkrüppelte Baumruinen, von Abertausenden Granaten umgepflügte Erde, schlammigen Lehmboden. Und immer wieder angreifende russische Soldaten, die der Ukrainer bekämpft.

Satellitenbilder zeigen: An der ehemaligen Verbindungsstraße zwischen Khromove und dem Nordwesten Bachmuts sieht es über Kilometer so aus, wie in diesem Video gezeigt. Auch ähnliche Videos von russischer Seite vermitteln dasselbe Bild, Zehntausende Kämpfer beider Seiten sind in und um Bachmut in den vergangenen Monaten gestorben, während die russischen Streitkräfte - allen voran die Söldnergruppe Wagner - langsam aber sicher im Zentrum weiter vorrücken.

➤ Wird Prigoschin Putin gefährlich?

Erst vergangenen Freitag hatte deren Chef, Jewgeni Prigoschin, angekündigt, seine Söldner bis Mittwoch abzuziehen. Der Grund: Das russische Verteidigungsministerium liefere keine Munition. Es scheint als habe er diese Kraftprobe mit Verteidigungsminister Sergei Schoigu gewonnen - Munition sei unterwegs. Allerdings beschwerte sich Prigoschin just am "Tag des Sieges", dass russische Einheiten, die zum Schutz seiner Flanken eingesetzt wurden, fliehen würden. Die Kraftprobe scheint noch nicht beendet - dennoch deutet derzeit alles darauf hin, dass die Wagner-Gruppe sich den "persönlichen Erfolg" der Einnahme Bachmuts nicht mehr nehmen lassen will.

➤ FPV-Drohnen werden für die Kämpfer zum Albtraum

Mehr als 85 Prozent der Stadt sollen bereits unter russischer Kontrolle stehen, die Verteidigung der Khromove-Straße ist der Hauptgrund, dass Bachmut noch nicht aufgegeben wurde. Zu einem hohen Preis:

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