Die Systemsprenger: Diese Hardliner will Trump in seiner Regierung

Die Systemsprenger: Diese Hardliner will Trump in seiner Regierung
Trump besetzt Schlüsselpositionen mit Loyalisten, die mitunter sogar seine eigene Partei schockieren. Ein Überblick.

Der designierte US-Präsident Donald Trump besetzt Schlüsselpositionen mit Personen, die mitunter sogar Republikaner schockieren. In den meisten Fällen müssen Trumps auserkorene Mitstreiter vom Senat bestätigt werden. Allerdings plant Trump, durch einen bestimmten Trick diesen zu übergehen.

Was alle Personen eint: Sie sind Trump gegenüber extrem loyal – anders als ihre Vorgänger 2016. Ein Überblick aller aktuellen Nominierungen.

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Robert F. Kennedy Jr.

Bis August wollte der Neffe des einstigen US-Präsidenten John F. Kennedy selbst noch Präsident werden. Er gilt als Impfkritiker und Verschwörungstheoretiker und behauptet, ein Wurm haben Teile seines Gedächtnisses weggefressen. Wissenschafter und Mediziner warnen vor ihm. Lesen Sie hier ein Porträt.

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Tom Homan

Der "Grenz-Zar", wie Homan genannt wird, war Chef der Einwanderungsbehörde ICE. Homan hatte bereits während Trumps erster Amtszeit für eineinhalb Jahre die Leitung kommissarisch inne. Er trat damals als Verfechter einer umstrittenen Vorgehensweise auf, die dazu führte, dass Kinder von illegal eingewanderten Eltern an der Grenze zu Mexiko getrennt in Gewahrsam festgehalten wurden. Geht es nach ihm, sollen sogar in den USA geborene Kinder, also US-Bürger, deren Eltern illegal eingewandert sind, abgeschoben werden.

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Kristi Noem 

Die Gouverneurin von South Dakota soll Trumps Abschiebepläne realisieren. Die streng Konservative galt eine Zeit lang als Vizepräsidentschaftskandidatin. Allerdings löste sie einen Sturm der Entrüstung aus, als sie ein Buch veröffentlichte, in dem sie schreibt, dass sie vor einigen Jahren ihre Hündin erschossen habe, weil dieser "untrainierbar" gewesen sei und sich nicht als "Jagdhund" geeignet habe.

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Pete Hegseth

Ihn hatte kaum jemand auf dem Schirm: Der Guantanamo-Bay-Veteran und Fox-News-Moderator steht künftig dem Pentagon vor. Laut seiner Website diente er unter anderem in Afghanistan und Irak. 2021 verließ er das Militär nach eigenen Angaben, nachdem er wegen seiner politischen und religiösen Ansichten ins Abseits gedrängt worden sei. Wiederholt hat er sich darüber beschwert, dass viele Spitzenmilitärs im Pentagon zu "woke" seien, also zu viel auf Themen wie Diversität, Rassismus und Gleichberechtigung achteten. Die NATO ist nach seiner Auffassung schlichtweg veraltet. Den europäischen Bündnispartnern wirft er vor, sich voll auf die Unterstützung der USA zu verlassen und selbst nicht genug für die Allianz zu tun. Lesen Sie hier ein Porträt,

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Marco Rubio

Floridas Senator war einst scharfer Trump-Kritiker, 2016 bewarb er sich um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner, scheiterte aber an Trump. Noch während dessen erster Amtszeit stellte er sich ein ums andere mal quer, etwa als er für ein Gesetz eintrat, das einen NATO-Austritt der USA erschwert. Nach und nach passte er sich aber den Positionen Trumps an und wurde zu einem seiner glühendsten Verfechter. Im April stimmte er gegen ein vom Kongress verabschiedetes milliardenschweres Militärhilfe-Paket für die Ukraine. Kiew hat er zu Verhandlungen mit Moskau aufgefordert. Lesen Sie hier ein Porträt.

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Matt Gaetz

Gegen den Senator, der Nähe zu den rechtsextremen "Proud Boys" zeigt, wird ermittelt – etwa wegen sexuellen Fehlverhaltens. Dieses war vom Ethikausschuss des Repräsentantenhauses untersucht worden, einer Veröffentlichung eines entsprechenden Berichts kam Gaetz nun aber zuvor, indem er nach seiner Nominierung aus dem Repräsentantenhaus zurücktrat. 2023 war er Rädelsführer bei der Absetzung von Kevin McCarthy von dessen Posten als Sprecher des Repräsentantenhauses.  Lesen Sie hier ein Porträt.

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Doug Burgum

Der wohlhabende Gouverneur des Bundesstaates North Dakota war ebenso als Vizepräsidentschaftskandidat im Gespräch gewesen. Er leitete das Unternehmen Great Plains Software, das Microsoft im Jahr 2001 für 1,1 Milliarden Dollar aufkaufte, setzt sich für Steuersenkungen, den Abbau von Regulierungen und eine datenbasierte Regierungsführung ein. Zwischen 2021 und 2023 legte er häufig ein Veto gegen Gesetzesentwürfe seiner Partei ein, die die Rechte der LGBTQ-Community einschränken sollten. 2023 allerdings unterzeichnete er mehrere Gesetze, die Kritikern zufolge gegen Transgender-Personen gerichtet waren, etwa das Verbot von geschlechtsangleichenden medizinischen Behandlungen für Transgender-Kinder oder Sportverbote für Transgender-Athleten. Burgum wird als Innenminister Herr über die US-Nationalparks, die für weitere Erdölsuche geöffnet werden könnten.

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Lee Zeldin

Trumps "Bulldozer" soll die Umweltschutzbehörde EPA leiten. Der ehemalige Kongressabgeordnete will die Umweltpolitik 180 Grad drehen; Trump will die Öl- und Gasproduktion ankurbeln, indem er Regulierungsvorschriften lockert und Genehmigungsverfahren beschleunigt. 

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Tulsi Gabbard

Gabbard hat keine politische Führungserfahrung, verbreitet russische Propaganda, und sympathisiert mit Machthabern wie Putin und Assad. Sie war einst demokratische Abgeordnete, kandidierte 2020 für das Präsidentenamt und verließ nach einer Niederlage die Partei. Kurzzeitig wurde sie von Trump als mögliche Vizekandidatin in Betracht gezogen. Sie ist Oberstleutnant in der Army Reserve und diente im Irak. Lesen Sie hier ein Porträt.

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John Ratcliffe

Er gilt als Weggefährte Trumps und war während dessen erster Amtszeit Geheimdienstkoordinator. Er ist bekannt als scharfer China-Kritiker und hat dem scheidenden Präsidenten Joe Biden mangelnden Rückhalt für den Verbündeten Israel im Gaza-Krieg sowie eine zu schwache Haltung gegenüber dem Iran vorgeworfen. Ratcliffe muss vom Senat bestätigt werden. Trump wollte ihn bereits 2019 für den Posten, machte dann aber einen Rückzieher, nachdem klar wurde, dass viele Kongressmitglieder den damaligen Kongressabgeordneten noch für zu unerfahren und parteiisch hielten.

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Mike Waltz

Der Ex-Elitesoldat aus Florida war mehrfach in Afghanistan im Einsatz und gegen den Truppenabzug von Präsident Biden. Er sieht China als "größten Rivalen", gilt als Hardliner gegenüber dem Iran und fordert ein Umdenken bei der Unterstützung der Ukraine.

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Elise Stefanik

Stefanik, die im Repräsentantenhaus einen Bezirk New Yorks vertritt und Mitglied der republikanischen Führung in der Kammer ist, war eine lautstarke Unterstützerin von Trump. Sie erwies sich während Trumps erstem Amtsenthebungsverfahren als wichtige Verbündete, und hat kaum Erfahrung in Außenpolitik und nationaler Sicherheit. 

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Susie Wiles

Die erste Frau in dem Amt war Trumps Wahlkampfmanagerin, gilt als mächtige Strippenzieherin und politische Strategin. Sie ist eine der wenigen Frauen, auf die Trump hört. Sie riet ihm etwa davon ab, die Möglichkeit der Briefwahl zu diskreditieren, was Trump gerne als Betrugsmöglichkeit dargestellt hat. Wiles arbeitete bereits 1980 für Ronald Reagan. Lesen Sie hier ein Porträt.

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Stephen Miller

Der stellvertretende Stabschef gilt als geistiger Urheber der rigiden Einwanderungspolitik in Trumps erster Amtszeit und ultrarechter Scharfmacher. Er begleitete Trump während des Wahlkampfs und ermutigte ihn, die Einwanderung zum wichtigsten Thema zu machen. Gleichzeitig wird er als Heimatschutzberater im Weißen Haus tätig sein.

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J. D. Vance

Einst ein Trump-Kritiker, steht er voll hinter dem neuen Präsidenten – und für extrem religiös-konservative Werte. Während seiner Zeit im Finanzsektor schrieb Vance ein Buch über seine Wurzeln und die der weiße Arbeiterklasse, seine Memoiren "Hillbilly-Elegy" wurden auch verfilmt. Der damalige Verlag Ullstein hat heuer entschieden, das Buch nicht mehr zu drucken. Vance sei heute zu "aggressiv-demagogisch". Lesen Sie hier ein Porträt.

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Elon Musk

Der reichste Mann der Welt soll eine neue Art Behörde für mehr Regierungseffizienz leiten. Er wird Trump dabei beraten, wie er "die Regierungsbürokratie abschaffen, überflüssige Regulierungen streichen, unnötige Ausgaben kürzen und die Bundesbehörden umstrukturieren kann". Das neue "Department of Government Efficiency" wird laut Trump "außerhalb der Regierung" angesiedelt. Musks Rolle soll informellen Charakter haben, wodurch er Chef des E-Autoherstellers Tesla, des Kurznachrichtendienstes X und der Raketenfirma SpaceX bleiben könnte. Kritiker warnen vor einem handfesten Interessenskonflikt. Musk hat im Wahlkampf Millionen Dollar für Trump gespendet. Lesen Sie hier ein Porträt.

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Vivek Ramaswamy

Der Pharma-Mogul trat zuletzt als erzkonservativer Klimawandel-Leugner in Erscheinung, er soll mit Musk eine Doppelspitze bilden. Er hatte sich ursprünglich auch um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner beworben, warf aber schnell das Handtuch und empfahl seinen Anhängern, sich hinter Trump zu scharen. 2021 veröffentlichte er den Bestseller "Woke, Inc.", in dem er gegen die Entscheidungen einiger Großunternehmen zu Felde zieht, ihre Geschäftsstrategie mehr an Fragen der sozialen Gerechtigkeit und des Klimawandels auszurichten.

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