Pogrome gegen Syrer in der Türkei: Was steckt dahinter?

Ein brennender türkischer Lastwagen während der Proteste gegen die Türkei in al-Bab, in der von der Opposition gehaltenen nordsyrischen Region Aleppo, 01. Juli 2024.
Warum die Stimmung in der Region jetzt eskaliert und was die jüngste Annäherung von Erdoğan und Assad damit zu tun hat.

Das kleine Geschäft ist vollkommen zerstört, der weiße Container nebenan steht in Flammen. Obst und Gemüse liegen zerschlagen auf der Straße, Männer trampeln auf Wassermelonen herum, pfeifen laut, und halten eine Türkei-Fahne in die Höhe. Im Hintergrund sind blaue Polizei-Lichter zu sehen; einschreiten will aber niemand.

Videos wie diese häuften sich in den vergangenen Tagen in den sozialen Medien, Angriffe auf syrische Flüchtlinge in der Türkei eskalierten. In etlichen Großstädten gingen wütende, nationalistische Mobs auf die Straße, Hunderte Menschen wurden festgenommen.

Gleichzeitig kam es zu Gegenangriffen von Syrern auf türkische Soldaten in den von der Türkei besetzten Gebieten in Nordsyrien. Türkische Fahnen und Bilder von Präsident Recep Tayyip Erdoğan wurden angezündet, militärische Fahrzeuge mit Steinen beworfen. Die Rede ist von mindestens sieben Todesopfern.

Was passiert gerade in der Region? Warum eskaliert die Stimmung jetzt und inwiefern spielt da die jüngste Annäherung des türkischen Präsidenten Erdoğan an den syrischen Machthaber Bashar al-Assad eine Rolle?

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