Streit um Abtreibungen in USA: Bundesstaaten verbieten bereits eigenständig

Streit um Abtreibungen in USA: Bundesstaaten verbieten bereits eigenständig
Vor der erwarteten Aufhebung des Rechts auf Abtreibung durch das Höchstgericht verschärfen konservativ regierte Bundesstaaten bereits die geltenden Regeln.

Die Aussicht, dass das Selbstbestimmungsrecht von Frauen in Amerika über ihren Körper künftig wahrscheinlich vom Wohnort abhängen wird, hatte erst 24 Stunden zuvor gewaltige Schockwellen ausgelöst – da schaffte Oklahomas ultrakonservativer Gouverneur Kevin Stitt am Dienstag bereits Fakten. Sie deuten auf jenen Flickenteppich hin, der den USA beim Dauerthema Abtreibung droht.

„Herzschlag-Gesetz“

Vor der absehbaren Abschaffung des fast 50 Jahre alten, landesweiten Rechts auf Schwangerschaftsabbrüche bis zur 24. Woche durch ein nahendes Höchstgerichtsurteil unterzeichnete der Republikaner das „Herzschlag-Gesetz“. Das von Oklahomas Kongress verabschiedete Gesetz macht Abtreibungen ab der 6. Schwangerschaftswoche zur Straftat.

Viele Frauen wissen zu diesem Zeitpunkt, an dem das Herz des Embryos zu schlagen beginnt, noch gar nicht, dass sie ein Kind erwarten. Bis zu zehn Jahre Gefängnis und 100.000 Dollar Strafe können künftig in Oklahoma die Folge einer Abtreibung sein. Ausnahmen gibt es nur, wenn die Schwangere in akuter Lebensgefahr ist.

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Im Wettlauf der konservativ regierten Bundesstaaten, die sich mit Blick auf evangelikal-fundamentalistischen Wähler auf die Zeit nach der Aufhebung des Grundsatzurteils „Roe gegen Wade“ aus 1973 vorbereiten, strebt Stitt die Pole-Position an. „Niemand soll uns beim Schutz des ungeborenen Lebens übertreffen“, sagt er.

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