Steinbrück: Mobilisierung ist entscheidend

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück spricht am 08.07.2013 in Stuttgart (Baden-Württemberg) beim Forum der "Stuttgarter Nachrichten" in der Liederhalle. Steinbrück ist auf Wahlkampftour in Baden-Württemberg. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Kanzlerkandidat: Wenn die SPD einstige Wähler zurückhole, könne sie die Wahl noch gewinnen.

In den Umfragen ist er derzeit abgeschlagen. Nun will SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück durch eine direkte Ansprache der Bürger das Blatt vor der deutschen Bundestagswahl noch wenden. Die SPD sei "nicht faul gewesen in dieser Legislaturperiode, aber jetzt müssen wir natürlich laufen", sagte Steinbrück am Sonntag im Sommerinterview des ZDF. "An dem Thema Mobilisierung wird sich diese Wahl entscheiden."

Steinbrück zog in dem Interview eine positive Bilanz seiner bisher etwa 25 Hausbesuche bei Bürgern. "Die meisten Menschen sind sehr aufgeschlossen", sagte er mit Blick auf die insgesamt im Wahlkampf von SPD-Politikern geplanten fünf Millionen Hausbesuche. Um die Hauptthemen der Sozialdemokraten vorzustellen, seien solche Aktionen sehr wichtig.

Mietpreise

Der SPD-Kandidat will nach eigenen Angaben das Thema Mietpreise in den Mittelpunkt seines Wahlkampfs stellen. Junge Familien müssten inzwischen mitunter "zwischen 30 und 40 Prozent ihres Einkommens" für Miete ausgeben, kritisierte er. Er beklagte zudem Schieflagen auf dem Arbeitsmarkt: "Sieben Millionen Menschen verdienen unter 8,50 Euro, das spaltet die Gesellschaft." Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warf er Untätigkeit angesichts der Probleme vor: Das Land müsse "nicht verwaltet, sondern gestaltet werden".

Eine Neuauflage der Großen Koalition unter Merkel hält der ehemalige Finanzminister der damaligen Regierung für "sehr unwahrscheinlich". Die SPD sei nicht belohnt worden in dieser Koalition, "wo sie personell und inhaltlich der bessere Teil gewesen ist - und das wiederholen wir nicht", sagte Steinbrück.

In der aktuellen Umfrage von Bild am Sonntag verharrte die SPD bei 25 Prozent, die Union hatte mit 40 Prozent weiter einen großen Vorsprung. Es gäbe demnach derzeit aber weder eine Mehrheit für die jetzige schwarz-gelbe Koalition noch für Rot-Grün.

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