Scholz-"Umarmer" stand offenbar unter Drogeneinfluss

Scholz-"Umarmer" stand offenbar unter Drogeneinfluss
Er wollte "ein bisschen Musik" machen. Noch immer wird gerätselt, wie es zu der schweren Sicherheitspanne am Frankfurter Flughafen kommen konnte.

Ein Autofahrer war schon am Mittwochabend unbemerkt in einen Sicherheitsbereich am Frankfurter Flughafen gelangt und hatte den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) umarmt. Eine Blamage für die Personenschützer, die viele Sicherheitsfragen aufwirft. Scholz selbst hat die Situation "nicht als dramatisch empfunden". Jetzt heißt es, der Kanzler-"Umarmer" stand höchstwahrscheinlich unter Drogeneinfluss.

Der 48-jährige Fahrer hatte sich dem Konvoi des Kanzlers angeschlossen, ohne dass dies jemandem aufgefallen wäre. Wie ihm das - trotz des nicht angemeldeten Kennzeichen - gelingen konnte, ist noch immer nicht klar.

Laut einem Bericht der Bild-Zeitung hielt der Mann mit der Kolonne des Kanzlers vor dem Regierungsjet. Als Scholz, der in seiner Limousine noch ein Telefonat beendete, ausgestiegen war, stieg der Mann aus Hanau aus seinem Fahrzeug, ging auf den Kanzler zu und umarmte ihn. In Sicherheitskreisen hieß es, der Mann habe Scholz gesagt, er wollte mit ihm zusammen »ein bisschen Musik machen«.

Nach der Umarmung wurde er ohne Widerstand von der Bundespolizei am Flughafen festgenommen.

Ein Sprecher des Innenministeriums bezeichnete den Vorgang als "natürlich inakzeptabel". Es sei "auf den ersten Blick nicht ganz ersichtlich, wo der Fehler liegt". Deshalb werde die Situation analysiert. Betroffen seien Sicherheitsmaßnahmen von Landespolizei, Bundespolizei und Bundeskriminalamt. "Ziel der Aufarbeitung ist selbstverständlich, dass sich so ein Geschehen nicht wiederholen kann", hieß es.

Die Bild zitierte Kanzleramtskreise mit den Worten: "Für Olaf Scholz war es in der konkreten Situation kein großer Vorfall, nur eine überraschend innige Umarmung. Im Rückblick stellt sich heraus, was da alles hätte passieren können." Scholz' BKA-Team habe intern zugegeben, dass es zu einer derartigen Situation nicht noch einmal kommen dürfe.

Der Geschäftsführer des auch für private Personenschützer zuständigen Bundesverbands der Sicherheitswirtschaft, Martin Hildebrandt, sagte mit Blick auf den Vorfall mit dem Kanzler: "In 25 Jahren habe ich noch nicht von so was gehört. Das ist ein Gau für Personenschützer. Da muss irgendwas im Vorfeld schief gelaufen sein."

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