Russen haben Probleme mit ihren Raketen
Russland hat nach US-Erkenntnissen massive Probleme mit seinen präzisionsgelenkten Raketen. Die beim Angriff auf die Ukraine benutzten Hightech-Waffen kämen auf Ausfallquoten von bis zu 60 Prozent, sagten drei US-Regierungsvertreter mit Kenntnis von Geheimdienstinformationen am Donnerstagabend in Washington der Nachrichtenagentur Reuters.
Das könne erklären, warum Russland auch gut einen Monat nach Beginn seiner Invasion im Nachbarland viele militärischen Ziele nicht erreicht hat - etwa die Ausschaltung der ukrainischen Luftwaffe, hieß es. Ein Ausfall kann von Fehlstart bis hin zu Raketen reichen, die beim Aufprall nicht explodieren. Das Pentagon geht davon aus, dass Russland seit Beginn des Krieges mehr als 1.100 Raketen aller Art abgeschossen hat. Die drei US-Regierungsvertreter schätzten, dass Russlands Misserfolgsquote von Tag zu Tag variiere. Reuters war nicht in der Lage, die Zahlen unabhängig zu überprüfen. Das russische Präsidialamt und das Verteidigungsministerium in Moskau reagierten nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.
Einer der Regierungsvertreter sagte, dass Russlands luftgestützte Marschflugkörper je nach Tag eine Ausfallrate zwischen 20 und 60 Prozent aufwiesen. Nach Angaben des Missile Defense Project des Instituts Center for Strategic and International Studies hat Russland in der Ukraine zwei Typen von luftgestützten Marschflugkörpern im Einsatz, die Kh-555 und die Kh-101. Von Reuters befragte Experten sagten, dass eine Ausfallrate von 20 Prozent und mehr schon als sehr hoch anzusehen sei.
Russland hat nach US-Erkenntnissen Anfang März beim Angriff auf einen ukrainischen Militärstützpunkt nahe der polnischen Grenze Marschflugkörper aus dem eigenen Luftraum heraus abgefeuert. Die Ausfallrate sei bei diesem Angriff besonders hoch gewesen. Nach Angaben der ukrainischen Behörden wurden bei dem Angriff dennoch 35 Menschen getötet.
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