Politologin: "In Ramstein wurde deutliches Zeichen gesetzt"

Antonio Guterres trifft Lawrow und dann Putin in Moskau
Der Westen habe sich von Russland nicht einschüchtern lassen, so Doris Wydra in der "ZiB2".

Der Besuch von UNO-Generalsekretär António Guterres in Russland sei ein "wichtiges Treffen" für die Vereinten Nationen gewesen, sagt Politikwissenschaftlerin Doris Wydra am Dienstag in der "ZiB 2". Guterres müsse schließlich auch beweisen, dass die Vereinten Nationen schaffen, wofür sie gegründet wurden, nämlich "um Konflikte zu lösen".

Beim Spitzentreffen von Vertretern von mehr als 40 Nationen im deutschen Ramstein sei "ein deutliches Zeichen" gesetzt worden, dass sich die westliche Allianz durch Androhungen von Russlands Außenminister Lawrow "nicht einschüchtern lässt". Dass er zuvor von der Gefahr eines Dritten Weltkrieges gesprochen hat, sei auch strategisch gewesen, so Wydra: Er habe den "friedensgewohnten Europäern" vor Augen führen wollen, welches Risiko sie durch Waffenlieferungen an die Ukraine eingehen würden. Davon habe man sich aber nicht beeindrucken lassen. Deutschlands Kanzler Olaf Scholz habe durch die Ankündigung, schwere Waffen in ein Kriegsgebiet liefern zu wollen, eine "Zeitenwende" eingeläutet.

"Starkes Signal" Richtung Moskau

Die jüngsten Angriffe und Explosionen in Transnistrien hätten "große Unsicherheit hervorgerufen". Die Ukraine werte dies als Provokation. 

Ein Waffenstillstand in der Ukraine wäre für die ukrainische Bevölkerung "wahnsinnig wichtig", aber "noch keine Lösung des Konflikts" und "noch kein stabiler Frieden". Das sehe die Politologin momentan nicht. 

Zu den am Dienstag bekannt gewordenen Meldungen über einen Lieferstopp von russischem Gas nach Polen und Bulgarien sagte Wydra: Man müsse sehen, wie Europa darauf reagiere. Wenn es Europa gelinge, die Auswirkungen durch Zusammenhalt abzufangen und zu zeigen, dass man vorbereitet sei, wäre dies auch ein starkes Symbol Richtung Moskau. 

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