Polen: 16 mutmaßliche russische Spione angeklagt
Gut acht Monate nach der Zerschlagung eines mutmaßlichen russischen Spionagenetzwerks sind in Polen 16 ausländische Staatsbürger wegen mutmaßlicher geheimdienstlicher Tätigkeit für Russland angeklagt worden.
Ihnen werde zur Last gelegt, im Auftrag russischer Geheimdienste "Spionageaktivitäten auf polnischem Gebiet" ausgeführt zu haben und Teil einer "kriminellen Vereinigung" gewesen zu sein, erklärte das Koordinationsbüro für Geheimdienste in Warschau am Mittwoch.
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Im März hatte der polnische Inlandsgeheimdienst ABW die Zerschlagung des mutmaßlichen Spionagenetzwerks gemeldet. Seine Mitglieder sollen unter anderem geplant haben, GPS-Sender an polnischen Hilfskonvois für die Ukraine anzubringen. Zudem wird ihnen die Verbreitung anti-ukrainischer Propaganda vorgeworfen.
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Die Anklageschrift gegen die 16 Angeschuldigten sei dem zuständigen Gericht übermittelt worden, erklärte das Geheimdienstebüro weiter. Alle 16 hätten gestanden. Der polnische Justizminister Zbigniew Ziobro erklärte im Onlinedienst X, jedem von ihnen drohten bis zu zehn Jahre Haft.
Polen ist einer der wichtigsten militärischen Verbündeten der benachbarten Ukraine bei deren Verteidigungskampf gegen den im Februar 2022 begonnenen russischen Angriffskrieg.
Zudem ist das Land eine Drehscheibe für westliche Militärhilfe für Kiew.
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