Olaf Scholz auf heikler Mission im Reich der Mitte

Olaf Scholz auf heikler Mission im Reich der Mitte
Die Reise des deutschen Bundeskanzlers nach China kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Kritik kommt auch vom Koalitionspartner.

"Wenn in China ein Sack Reis umfällt …"

So begann einmal eine Redewendung über die Bedeutungslosigkeit eines Themas. Mittlerweile geht China aber die ganze Welt etwas an: Wenn es in Produktions- oder Handelsmetropolen wie Zhengzhou, Shenzhen oder Shanghai coronabedingt zu einem Lockdown kommt, steht ein Teil der Weltwirtschaft still. Produktionen können nicht mehr ausgeführt werden, Bestellungen und Wartezeiten verlängern sich, das Angebot wird knapper und die Preise steigen.

Besonders Deutschlands Wohlstand fußt auf Handel mit dem Reich der Mitte: China ist der wichtigste Handelspartner; aus keinem anderen Land importiert Deutschland mehr Güter. Dazu kommen kritische Produkte, die unerlässlich sind für die Energie- und Mobilitätswende: Etwa 65 Prozent der Rohstoffe für Elektromotoren werden aus China importiert.

Abhängigkeit

Gleichzeitig ist China hinter den USA der zweitgrößte Abnehmer deutscher Waren. Deutschland ist also nicht nur von chinesischen Produkten, sondern auch von der chinesischen Kaufkraft abhängig.

Am Donnerstag wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach China aufbrechen – mit ihm eine Delegation von zwölf Vorstandschefs, darunter von Siemens, Volkswagen und BASF. Es wird das erste Mal sein, dass Scholz als deutscher Regierungschef auf Chinas Staatspräsidenten Xi Jinping trifft – die beiden schüttelten bereits 2017 Hände, als Scholz noch Erster Oberbürgermeister Hamburgs war.

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