Endlich raus: So ist die Lage in 20 beliebten Urlaubsländern

Am 1. Jänner, als der Zugang zum Kolosseum kostenlos war, hatten über 9000 Menschen in fünf Stunden das Kolosseum besucht. In Sommer werden mit den längeren Öffnungszeiten bis zu 24.000 Besucher täglich gemeldet.
Europas Feriendestinationen hoffen auf Ankünfte. Doch noch hat sich die Coronavirus-Situation nicht bei allen entspannt. Ein Überblick von Ballermann bis Goldstrand.

Die Reisefreiheit kehrt nach und nach zurück. Österreicher können ab kommende Woche wieder ohne Reisebeschränkung in die viele Urlaubsdestinationen in Europa reisen. Doch ob der Sommerurlaub wirklich stattfinden kann, dürfte auch an den Regelungen der Urlaubsländer selbst hängen.

Italien

Hier läuft der Tourismus langsam wieder an. Hotels melden wieder Buchungen - auch wenn längst noch nicht alles offen ist. Nach rund drei Monaten mit Corona-Beschränkungen herrscht seit 3. Juni Reisefreiheit. Das Land öffnete seine Grenzen für Urlauber aus den anderen 26 EU-Ländern sowie weiteren Staaten wie Großbritannien, Norwegen und der Schweiz. Eine Virus-Quarantäne wird von ihnen nicht mehr verlangt.

Am 15. Juni sollen auch Kinos, Theater und Opernhäuser wieder aufmachen dürfen. Allerdings sind viele Konzerte langfristig abgesagt. Es gelten weiter Gesundheitsregeln, die meist strenger als in Österreich sind. An Flughäfen, Bahnhöfen sowie in Museen und an anderen öffentlichen Orten müssen Reisende mit Fieber-Scannern rechnen.

Am Strand, in Restaurants und Hotels gelten spezielle Abstands- und Hygienevorschriften. Ausreichend Atemschutzmasken sollte man stets dabei haben. Die Fallzahlen gehen in Italien stark zurück. Manche Regionen freuen sich über Tage ganz ohne Neuinfektionen.

Mit Abstand die allermeisten Fälle hat weiter die Lombardei. Für die Region gilt daher nach wie vor eine partielle Reisewarnung des Außenministeriums. Dies könnte im Fall des Falles bedeuten, dass den Reisenden bei Problemen dienst- oder arbeitsrechtliche Folgen oder im Fall konsularischer Hilfe Regressforderungen drohen könnten.

Schweiz

Hotels, Restaurants, Museen, Seilbahnen und andere touristische Einrichtungen proben mit einheimischen Gästen schon seit einigen Wochen den Betrieb mit Hygiene- und Abstandsvorschriften. Weil die Infektionszahlen seit April stark zurückgegangen sind, dürfen ab 15. Juni Gäste aus der ganzen EU und mehreren weiteren Staaten einreisen.

Mund- und Nasenschutz wird empfohlen, wo es voll werden kann, etwa in Seilbahnen, Bussen oder im Zug, aber vorgeschrieben sind Masken nicht. Viele große Sommerfeste wie das Montreux-Jazzfestival, das Filmfestival in Locarno oder das große Festival der klassischen Musik in Luzern fallen zwar aus. Weil die Beschränkung von Besucherzahlen aber immer weiter gelockert wird, planen viele Veranstalter nun doch kleinere Kulturfeste.

Frankreich

In weiten Teilen des Landes haben Touristenunterkünfte wie Campingplätze oder Ferienhäuser für Urlauber wieder geöffnet. In Paris dauert das noch bis Ende Juni. Auch die Restaurants empfangen seit letzter Woche im ganzen Land wieder Gäste. Weil Paris sehr schwer vom Virus getroffen wurde, darf dort erstmal nur auf den Terrassen im Freien getrunken und gegessen werden.

Freizeitangebote sind nun wieder verstärkt möglich, alle Strände und Parks sind wieder zugänglich. Große Museen und Monumente dürfen ebenfalls wieder Besucher empfangen. Berühmte Pariser Museen wie der Louvre oder das Musee d'Orsay öffnen allerdings erst in ein paar Wochen.

Spanien

Bei Spanien-Freunden herrschte lange Ungewissheit. Seit kurzem darf man zumindest den Sommerurlaub an der Costa del Sol oder an der Costa Blanca planen. Ehe man aber in den Flieger steigen kann, muss man sich noch ein bisschen gedulden: Die Reisebeschränkungen werden erst am 1. Juli aufgehoben, wenn auch der einstige Corona-Hotspot, der im Kampf gegen das Virus recht erfolgreich war, seine Grenzen für ausländische Besucher wieder öffnet.

Für die Behörden gilt weiterhin "Safety first". Man werde garantieren, dass weder die Touristen noch die Bürger des Landes Risiken eingehen werden, beteuerte Ministerpräsident Pedro Sanchez.

Portugal

Auch der Urlaub in Portugal muss warten. Hier gibt es noch kein Datum, wann die österreichischen Beschränkungen bei der Rückkehr aus Portugal aufgehoben werden: Nach wie vor ist ein negativer Coronatest oder eine zweiwöchige Heimquarantäne verpflichtend. Das Land seinerseits will nämlich schon am 15. Juni seine Grenzen für den ausländischen Tourismus öffnen. Dank einer frühen Reaktion und strikter Maßnahmen war das Land am Atlantik viel weniger von Covid-19 betroffen als etwa Spanien.

Griechenland

Athen hat angekündigt, dass Reisende aus 29 Staaten ab 15. Juni ohne Quarantänepflicht nach Griechenland reisen können, darunter auch Österreicher. Am 1. Juli soll erneut die Lage in anderen Staaten geprüft werden; dann könnten weitere Staaten hinzukommen. Zunächst soll es Flüge aus dem Ausland nur nach Athen geben. Ab dem 1. Juli sollen auch alle Regionalflughäfen für Flüge aus dem Ausland geöffnet werden. Eine Corona-Kontrolle werde es stichprobenartig an den griechischen Flughäfen nach Landung aus dem Ausland geben, teilte Athen mit.

Niederlande

Der Holland-Urlaub wird wieder möglich - aber nicht ohne Einschränkungen. Planung ist alles. "Bitte kommen Sie nicht einfach auf gut Glück", mahnte unlängst Ministerpräsident Mark Rutte. Urlaubsunterkünfte sollten unbedingt im Voraus reserviert werden, heißt es in den amtlichen Mitteilungen für ausländische Touristen. Stufenweise öffnen Bungalowparks und es werden auch wieder Ferienhäuser vermietet.

Seit dem 1. Juni können sie jeweils von mehreren Familien gemeinsam genutzt werden. Ab dem 15. Juni sollen auf Campingplätzen und in Ferienparks Duschen und WCs wieder zur Verfügung stehen; bisher war dies erst für den 1. Juli vorgesehen. Seit dem 1. Juni empfangen die Museen wieder Besucher - vorausgesetzt, sie melden sich vorher online an. Restaurants, Cafés, Strandpavillons und Gasthäuser dürfen jeweils maximal 30 Gäste bewirten - allerdings auch nur für die, die reserviert haben. Ab Juli sind dann bis zu 100 Gäste erlaubt.

Belgien

Wie mehrere europäische Länder kehrt auch Belgien Mitte des Monats ein Stück weit zur Reise-Normalität zurück. Vom 15. Juni an öffnet das Land seine Grenzen für Reisende aus 31 europäischen Ländern. Schon seit längerem dürfen Belgierinnen und Belgier zumindest wieder Besuch von Verwandten aus dem Ausland empfangen. Zudem dürfen sie selbst zu Verwandten oder zum Einkaufen in Nachbarländer wie Deutschland oder die Niederlande fahren.

Mittlerweile haben auch Restaurants, Cafés und Bars wieder den Betrieb aufgenommen. Bei Urlaubern sind sowohl die Nordseestrände im Norden des Landes als auch die belgische Hauptstadt Brüssel mit den EU-Institutionen und die Wallonie mit den Ardennen beliebt.

Großbritannien

Wer nach Großbritannien einreist, muss nach seiner Ankunft in eine zweiwöchige Quarantäne. Verstöße werden mit einem hohen Bußgeld bestraft. Die Reisebranche ist verärgert: Fluggesellschaften und Reisebüros fürchten durch die Regelung noch mehr Einbußen. Von der Quarantäne sind Reisende aus Irland, der Isle of Man und den Kanalinseln ausgenommen.

Die britische Regierung will mit der neuen Regelung eine zweite Pandemie-Welle verhindern. Sie prüft aber bereits eine Lockerung. Die 14-tägige Selbstisolation könnte demnach künftig nicht für Verbindungen mit Ländern gelten, die die Corona-Krise gut im Griff haben. Solche "Luftbrücken" könnten britischen Medien zufolge schon im Juli eingeführt werden. Allerdings gilt bisher auch bei einer Rückkehr aus dem Vereinigten Königreich die Pflicht für einen negativen Coronatest oder eine zweiwöchige Quarantäne.

Schweden

Schweden-Urlauber müssen auch weiter warten. Bei der Rückkehr gelten weiterhin die bekannten Auflagen. Die Grenzen des skandinavischen Landes, das mit deutlich lockereren Maßnahmen auf die Corona-Krise reagiert hat als der Rest Europas, sind für Österreicher aber nicht geschlossen - das schwedische Einreiseverbot gilt nur für Länder außerhalb der EU und der Europäischen Freihandelszone.

Norwegen

Mit einem Sommerurlaub in den norwegischen Fjorden dürfte es nach jetzigem Stand schwierig werden. Die norwegischen Grenzen sind für Ausländer ohne konkreten Einreisegrund seit Mitte März dicht. Norweger dürfen in ihre Heimat zurückkehren, müssen dann aber zunächst für zehn Tage in Quarantäne.

Erst Mitte Mai hatte die Regierung mitgeteilt, dass Norwegen-Urlauber damit rechnen müssten, dass das Einreiseverbot bis zum 20. August Bestand haben wird. Am Freitag gab die Regierung bekannt, dass zumindest Dänen ab dem 15. Juni nach Norwegen reisen können. Bis zum 20. Juli will man sich in Oslo anschauen, ob man die Grenzen für Reisende aus einzelnen anderen nahe gelegenen europäischen Ländern öffnen könnte.

Island

Die stark vom Tourismus abhängige Insel im Nordatlantik gibt Urlaubern ab dem 15. Juni die Möglichkeit, sich direkt bei der Einreise auf Corona testen zu lassen. Damit will die isländische Regierung internationalen Touristen eine Alternative zur seit April vorgeschriebenen 14-tägigen Quarantäne nach der Ankunft geben. Island-Reisende können auch mit der Vorlage von Gesundheitsunterlagen am Flughafen nachweisen, coronafrei zu sein. Kinder sind von den Tests ausgenommen.

Türkei

Die Türkei hofft ab Mitte Juni wieder auf Touristen und darauf, dass die Reisewarnungen wie von Österreich oder Deutschland bald aufgehoben werden. Präsident Recep Tayyip Erdogan will in den kommenden Tagen mit Kanzlerin Angela Merkel darüber sprechen. Er glaube, dass Touristen, die in die Türkei kommen wollten, nicht daran gehindert werden könnten, sagte er.

Die halbstaatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines wollte ihren internationalen Flugstopp zuletzt am Mittwoch aufheben. Flughäfen und Hotels bereiten sich schon auf ausländische Touristen vor. Die Einrichtungen müssen sich an zahlreiche Richtlinien halten, an Stränden etwa gilt ein Sicherheitsabstand, am Pool gibt es nur abgepackte Handtücher und in Flughäfen und Hotels werden Wärmebildkameras eingesetzt. Die Regierung hat ein Zertifikationsprogramm entwickelt, an dem sich Gastronomen und Hotels freiwillig beteiligen können.

Zypern

Zypern hat seine Flughäfen für Touristen aus einigen Ländern geöffnet. Urlauber aus Österreich und zwölf anderen Staaten können ohne Quarantänepflicht auf die Insel fliegen. Es gibt lediglich eine Bedingung für die Einreise: Bis zum 20. Juni müssen die Gäste sich vor der Einreise einem Coronatest unterziehen.

Danach dürfen Touristen und andere Reisende aus Österreich, Deutschland, Malta, Griechenland, Israel, Bulgarien, Finnland, der Slowakei, Slowenien, Litauen, Norwegen, Dänemark und Ungarn frei einreisen. Sollten Reisende während ihres Aufenthalts auf Zypern an den Folgen einer Coronavirus-Infektion erkranken, will die Regierung der Inselrepublik nach eigener Aussage die Kosten übernehmen.

Kroatien

Das stark vom Tourismus abhängige Land an der Adria mit seiner langen, buchtenreichen Küste und den vielen Inseln kann es kaum erwarten, dass die europäischen Grenzen endlich aufgehen. Kroatien erlaubt Österreichern bereits wieder die Einreise ohne Nachweis von Gründen.

Die Lockerung betrifft auch die Bürger neun weiterer EU-Staaten: Deutschland, Slowenien, Tschechien, die Slowakei, Polen, Ungarn, Litauen, Lettland und Estland. Reisende aus diesen Ländern müssen künftig an der Grenze lediglich erklären, wo sie sich aufhalten werden und wie sie erreichbar sind.

Damit sollen sie gefunden werden können, wenn es in ihrer Umgebung neue Corona-Infektionen gibt. Um längere Wartezeiten zu vermeiden, können Urlauber schon vor der Einreise ein Formblatt auf der Webseite "entercroatia.mup.hr" ausfüllen.

Slowenien

Das EU-Land lässt Österreicher seit dem 5. Juni ohne Auflagen einreisen. Wer dort Urlaub machen will, muss nicht einmal mehr eine Buchungsbestätigung vorlegen. Darüber hinaus können Österreicher im Transit durch das kleine Land reisen. Seit dem 1. Juni sind in Slowenien wieder alle Hotels geöffnet. Im öffentlichen Raum und bei Freizeit-Aktivitäten ist ein Mindestabstand von eineinhalb Metern einzuhalten.

Tschechien

Das Land der Burgen und Schlösser hat seine Grenzen für Österreicher bereits am 5. Juni geöffnet. Die derzeit noch menschenleere Prager Altstadt mit der bekannten Karlsbrücke dürfte sich schnell wieder mit Leben füllen. Mehrtägige Hotelgäste belohnt die Hauptstadt mit kostenlosen Kulturgutscheinen. Reisende treffen auf ein Land, das vom Coronavirus weitgehend verschont geblieben ist.

Bulgarien

Das Urlaubsland am Schwarzen Meer rüstet sich für eine Sommersaison unter Corona-Auflagen. Die soll für ausländische Touristen am 1. Juli beginnen. Bulgarien gehört zu den Ländern, die relativ gering von der Coronavirus-Pandemie betroffen sind. An den langen Badestränden stehen die Liegestühle bereits in großen Abständen. Dosierspender mit Desinfektionsmitteln sowie Isolierräume für Coronavirus-Fälle sollen zum Standard gehören.

Die kleineren Hotels nehmen bereits heimische Touristen auf. Doch Bulgariens Fremdenverkehr hängt stark von Auslandsflügen ab, über die es noch keine Klarheit gibt. Deswegen herrscht große Ungewissheit für die großen Hotels, die vor allem Feriengäste aus dem Ausland unterbringen. Große Hotels, die Buchungen aus Staaten haben, die ihre Grenzen nicht öffnen, würden nach Brancheninformationen den Betrieb nicht wieder aufnehmen. In dem Balkanland sind Restaurants, Cafés, Museen, Kinos sowie Fitnesszentren und Shoppingmalls wieder geöffnet.

Polen

Das Land hält bis zum 12. Juni an Kontrollen an den Grenzen zu anderen EU-Ländern fest. Über eine eventuelle Verlängerung dieser Regel wird die Regierung voraussichtlich gegen Ende dieser Frist entscheiden. Das Land bleibt solange für Ausländer geschlossen. Ausnahmen gelten für Menschen mit Daueraufenthaltsgenehmigung, für Lastwagenfahrer und Diplomaten.

Hotels, Einkaufszentren sowie Restaurants und Cafés sind mittlerweile wieder geöffnet. Das gleiche gilt für Friseursalons und Kosmetikstudios. Auch Schwimmbäder und Fitnessstudios sollen demnächst wieder ihren Betrieb aufnehmen dürfen.

Ägypten

Nicht Europa, doch ein beliebtes Reiseziel von Europäern. Unklar ist, wann an Ferienorten wie Hurghada und Sharm el Sheikh wieder Normalität einkehrt. Hotels dürfen für einheimische Urlauber bei 25 Prozent Belegung inzwischen aber wieder öffnen und ab 1. Juni bei 50 Prozent Belegung. Die Betreiber müssen unter anderem Desinfektionsmittel am Eingang bereitstellen und das Gepäck der Gäste bei Ankunft und Abreise desinfizieren.

Gutachter prüfen diese Zustände und stellen ein Zertifikat aus, um das sich bisher rund 170 Hotels bewarben. Am Flughafen in Kairo sollen neue Wärmebildkameras außerdem prüfen, ob Reisende Fieber haben. Für Urlauber aus dem Ausland sind die Grenzen aber nach wie vor dicht.

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