Kickl gratuliert, Tusk warnt: Was die Frankreich-Wahl für Europa bedeutet

Kickl gratuliert, Tusk warnt: Was die Frankreich-Wahl für Europa bedeutet
Eine rechte Mehrheit in der französischen Nationalversammlung: Was das für Europa bedeuten würde und warum auch Russland auf die Wahl blickt.

Die Grüße von FPÖ-Chef Herbert Kickl ließen nicht lange auf sich warten: Via Aussendung gratulierte er dem Rassemblement National (RN) und dessen Parteivorsitzenden Jordan Bardella "herzlich zu diesem großartigen Wahlsieg", sprach von einem "guten Tag für Europa". Auch Italiens rechte Regierungschefin Giorgia Meloni gratulierte der Rechtspopulistin Marine Le Pen, die beim ersten Wahldurchgang in ihrem Wahlkreis gleich den Einzug in die Nationalversammlung geschafft hat.

Weniger euphorisch war man in Berlin: Die deutsche Bundesregierung wollte sich vor dem zweiten Wahldurchgang nicht "eingehender äußern". "Macron hat sich definitiv verzockt", sagte jedoch Nils Schmid, außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Ähnlich äußerten sich Sprecher der Grünen und der CDU. Und während der sozialistische Regierungschef Spaniens, Pedro Sánchez, noch an eine "Mobilisierung der französischen Linken" glaubt, sprach der polnische liberal-konservative Ministerpräsident Donald Tusk von "einer großen Gefahr" für Frankreich und Europa.

Sollte in Frankreich, der zweitgrößten EU-Volkswirtschaft und dem lautesten Fürsprecher einer eigenständigen, europäischen Sicherheitspolitik, künftig ein rechter bis rechtsextremer Block fast die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung haben, hätte das auch Konsequenzen für Europa und den Rest der Welt.

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