Rechtspopulisten im Anmarsch
Erstmals liegt eine fundierte Prognose für die EU-Wahl am 25. Mai 2014 vor: Demnach liefern sich die großen Parteienfamilien rechts und links der Mitte ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit einem hauchdünnen Vorsprung für die Europäischen Sozialdemokraten (siehe Grafik). Massiv zulegen dürften rechtspopulistische, EU-kritische und EU-ablehnende Parteien, wie die britische UKIP.
Bertoncini und Kreilinger gehen von einem „harten Kampf“ zwischen Europäischer Volkspartei und Sozialdemokraten aus. Wer von diesen beiden Parteien gewinnt, stellt den nächsten Kommissionspräsidenten, lautet die Vereinbarung. Für die Sozialdemokraten tritt Parlamentspräsident Martin Schulz als EU-weiter Spitzenkandidat an. In der Europäischen Volkspartei gibt es noch keine Entscheidung.
Rechtsblock
Verluste werden Grünen und Liberalen vorausgesagt. Als Gewinner gilt die rechtspopulistische französische Front National (FN). Derzeit ist die FN mit drei Abgeordneten vertreten, die Zahl dürfte auf 17 Abgeordnete anwachsen. Zulegen dürften auch linke Parteien, etwa die spanische Izquierda Unida. Der Partei von Beppe Grillo in Italien werden 19 Sitze vorausgesagt.
Ob eine Fraktion der Rechtspopulisten im neuen EU-Parlament zustande kommt, ist offen. Es gibt Bestrebungen, eine solche Fraktion unter Mitwirkung der FPÖ zu bilden. Nötig wären sieben Parteien aus verschiedenen Ländern und mindestens 25 Abgeordnete. Noch gibt es diese nicht, denn die „Schweden Demokraten“ sind wieder abgesprungen.
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