Eskalation: Schüsse und Granaten im Nordkosovo

Eskalation: Schüsse und Granaten im Nordkosovo
Der Nummerntafel-Streit zwischen Serbien und dem Kosovo eskaliert, eine EU-Patrouille wurde mit einer Blendgranate angegriffen, ein Ex-Polizist verhaftet.

Zwei Explosionen in der Stadt Mitrovica, Schusswechsel, ein Blendgranaten-Angriff auf eine EU-Aufklärungspatrouille – im Norden des Kosovos kam es am Wochenende zu den schwersten Eskalationen seit einem Jahr. Der Grund für die Spannungen ist nach wie vor der Nummerntafel-Streit: Mit einer inzwischen ausgesetzten Kennzeichenverordnung will die kosovarische Regierung durchsetzen, dass ethnische Serben aus dem Kosovo aufhören, ihre Fahrzeuge bei serbischen Behörden anzumelden und stattdessen kosovarische Kennzeichen beantragen.

Kriegsdrohungen von beiden Seiten waren die Folge, Serbien ließ Militärgerät an die Grenze bringen – nach Vermittlung der NATO sowie der EU wurde die Verordnung zwar verschoben, beruhigt haben sich die Gemüter allerdings nicht: Die serbischen Bürgermeister in vier Gemeinden im Nord-Kosovo legten aus Protest gegen die Verordnung ihre Ämter nieder, serbischstämmige Polizisten quittierten ihren Dienst.

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