Parteitag in China: Xi Jinping, seine Gegner und die EU

Parteitag in China: Xi Jinping, seine Gegner und die EU
Bei dem am Sonntag startenden 20. kommunistischen Parteitag wird Chinas Präsident Xi Jinping wiedergewählt - und das, obwohl er in der Kritik steht wie selten zuvor. Ein KURIER-Schwerpunkt.

Am Sonntag, dem 16. Oktober, beginnt in Peking der historische 20. Parteitag der kommunistischen Partei. Historisch ist er deshalb, weil sich Staatspräsident Xi Jinping dort von den Parteimitgliedern als Parteichef bestätigen lassen und somit eine dritte fünfjährige Amtszeit antreten wird - das hatte es seit Staatsgründer Mao Zedong nicht mehr gegeben.

Dass der Autokrat Xi in seiner zehnjährigen Herrschaft so viel Macht auf sich konzentriert wie kein anderer Chinese seit Jahrzehnten, betrifft auch uns hier in Europa direkt. Er will China zur Weltmacht Nummer eins erheben, die Vorherrschaft des Westens brechen. Und das in einer Phase, in der die Wirtschaft der Volksrepublik zum ersten Mal seit Jahren ins Stottern gerät.

Der China-Schwerpunkt des KURIER rund um den 20. Parteitag in Peking wurde von Johannes Arends, Ingrid Steiner-Gashi, Pilar Ortega und Zoe Gendron gestaltet. Folgendes ist darin enthalten:

Der China-Schwerpunkt im Überblick

  • Video: Was hat China mit mir zu tun?
    Der sprichwörtliche Sack Reis, der in China umfällt, ist zum Ausdruck des Desinteresses für Geschehnisse geworden, die so weit weg von uns in Europa stattfinden, dass sie uns egal sein können. Früher, in einer kaum globalisierten Welt, mag der Spruch einen wahren Kern gehabt haben. Doch heute zeigen sich die Auswirkungen der chinesischen Politik weltweit.

 

  • Xi Jinping: Vom Geächteten zum mächtigsten Mann der Welt
    Beim 20. Parteitag wird Xi endgültig zum größten chinesischen herrscher seit Staatsgründer Mao Zedong aufsteigen. Doch der heute 69-Jährige stand nicht immer im Zentrum der Macht. Während seiner Jugend als "Prinzling" musste Xi lernen, was es heißt, tief zu fallen - und lebte anschließend jahrelang in einer Höhle im chinesischen Hinterland.

 

  • Video: Fünf Fakten über Chinas Präsidenten Xi Jinping
    Er gilt schon lange als der mächtigste Mann der Welt und wird seine Macht am Parteitag noch weiter zementieren. Doch über das Privatleben Xis ist wenig bekannt. Von seiner kuriosen Liebe zu einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Iowa bis hin zu seinem Verhältnis zum Zeichentrick-Bären Winnie the Poo - hier sind fünf Fakten über Xi Jinping.

 

  • Machtkampf hinter den Kulissen: Xis Gegner wittern ihre Chance
    Eine Wiederwahl Xis beim Parteitag gilt als sicher, doch bei einem Teil der Partei steht der Präsident aktuell in der Kritik wie nie zuvor. Besonders deutlich wurde das nach seinem ersten Auslandsbesuch seit Beginn der Corona-Pandemie: Xi kehrte nach einem Treffen mit Putin aus Usbekistan zurück - und war danach für fast zwei Wochen verschwunden.

 

  • Beziehungsstatus zwischen China und der EU: Ziemlich kompliziert
    Unter den zehn Jahren, die Xi Jinping China bereits regiert, entwickelte sich die Volksrepublik aus Sicht der Europäischen Union von einem geschätzten Wirtschaftspartner zu einem gefährlichen Rivalen. Alles sieht danach aus, als dürfte das Verhältnis während seiner kommenden dritten Amtszeit weiter abkühlen.

 

  • Warum Chinas Wirtschaft unter Xi Jinping ins Stottern gerät
    Die Weltbank prognostiziert China ein Wirtschaftswachstum, so niedrig wie zuletzt 1990. Prognosen anderer Wirtschaftsinstitute wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) sehen nicht viel rosiger aus. Dafür gibt es drei Ursachen - sie alle tragen die Handschrift des Präsidenten. 

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