Demokraten/Republikaner: Ein Riss mitten durch die Familien

Demokraten/Republikaner: Ein Riss mitten durch die Familien
Streit über Trump, Misstrauen gegenüber Fake News, Wut auf die Politik: Die tiefe Spaltung Amerikas bleibt nach der Wahl weiter bestehen.

Wenn sie einmal loslegen, dann aber richtig. Beira und Dennis aus Cleveland, Ohio, sind eigentlich nicht das Paar, das sich bei jeder Gelegenheit angiftet. Wenn es aber um Politik geht, gibt keiner mehr gerne nach. Die Latina ist ohnehin überzeugte Demokratin, und Trump hat sie in den vergangenen vier Jahren leidenschaftlich hassen gelernt.

Da geht es fürs Erste um die Heimat ihrer Eltern, Puerto Rico. Als die Insel vor zwei Jahren von einem Hurrikan verwüstet wurde, winkte Trump beim Ruf nach rascher und großzügiger Hilfe zuerst einmal ab. Das Geld würde doch ohnehin nur von der dort grassierenden Korruption verschluckt. Genau das sei doch immer Trumps Haltung gegenüber den Latinos gewesen – „und dann hat er um unsere Stimmen gebuhlt“.

Als weiteres Argument hat die Eventmanagerin sofort ein Video auf ihrem Mobiltelefon bei der Hand. Es zeigt Trump bei einem Auftritt auf der Insel nach dem Hurrikan. Mit salopper Geste wirft der Präsident Papiertaschentücher ins Publikum. „Damit wir den Schlamm und die Trümmer wegwischen?“, kocht bei Beira jetzt richtig persönliche Gekränktheit hoch: „Wie kann man als Politiker nur so zynisch und menschenverachtend sein!“

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