Bahn- und Luftfahrtstreiks in Deutschland betreffen auch ÖBB und Austrian Airlines

Bahn- und Luftfahrtstreiks in Deutschland betreffen auch ÖBB und Austrian Airlines
AUA kann nur Hinflüge nach Köln, Düsseldorf und Hamburg absolvieren, bei der Bahn wird der Fern- und Nachtverkehr beeinträchtigt.

Wenige Wochen nach den groß angelegten Warnstreiks im Bahn- und Flugverkehr in Deutschland findet erneut ein Arbeitskampf statt. Am Donnerstag und Freitag streiken die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle und in den Servicebereichen auf den vier Flughäfen Köln/Bonn, Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart.

„Es ist mit längeren Wartezeiten und Flugausfällen zu rechnen“, teilt die Gewerkschaft Verdi mit. Laut dem Flughafenverband ADV werden am Donnerstag und Freitag insgesamt rund 700 Flüge ausfallen. Knapp 100.000 Passagiere werden betroffen sein. Betroffen ist auch die Austrian Airlines (AUA). „Wir führen alle Hinflüge nach Köln, Düsseldorf und Hamburg durch, weil der Streik nur den Security-Bereich betrifft“, sagt AUA-Sprecherin Anna Pachinger zum KURIER. „Aus Hamburg und Köln haben wir alle Rückflüge gestrichen, und aus Düsseldorf die Hälfte der Rückflüge.“

Hintergrund der Warnstreiks sind die Verhandlungen zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) um die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte der Verkehrsflughäfen. Ein schriftliches Angebot des BDLS sei unzureichend, betonte die Gewerkschaft. Die Verhandlungen sollen am 27. und 28. April fortgesetzt werden.

Deutsche Bahn

Am Freitagvormittag streikt dann auch das Personal der 50 deutschen Eisenbahnbetriebe, die etwa 180.000 Mitarbeiter beschäftigen. Bahnreisende müssen mit dem Erliegen des Fern- und Nahverkehrs rechnen. Auf der Schiene hat die Deutsche Bahn (DB) ihre Fahrgäste bereits auf „erhebliche Einschränkungen“ eingestellt. Insbesondere im Fernverkehr sei der Tag „mehr oder weniger gelaufen“, sagte Konzernvorstand Martin Seiler am Mittwoch in Berlin. „Alle, die umplanen können, sollten das tun.“

Österreichische Züge

„Es geht uns darum, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen“, sagt EVG-Gewerkschafterin Cosima Ingenschay. Derzeit verhandelt die Bahn-Gewerkschaft EVG in zweiter Runde nach und nach mit rund 50 Eisenbahn-Unternehmen über höhere Kollektivverträge.

Bei der DB sollen die Verhandlungen am nächsten Dienstag weiter gehen. Die Arbeitnehmervertreter fordern in den Verhandlungen für die Beschäftigten mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen.

„Es kommt zu massiven Einschränkungen im grenzüberschreitenden Zugverkehr von und nach Deutschland sowie innerhalb Deutschlands“, sagt ÖBB-Sprecher Daniel Pinka. „Nachtzugverbindungen sind bereits in der Nacht von 20. auf 21. April betroffen.“ Im Fernverkehr gibt es Änderungen bei zahlreichen Railjet- und ICE-Verbindungen von, nach und über Deutschland. Wegen Bauarbeiten am Deutschen Eck zwischen Salzburg und Kufstein werden die Züge nach Innsbruck, Bregenz, Zürich und Bozen im Schienenersatzverkehr geführt. Auch auf den Nahverkehr in Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg hat der Streik Auswirkungen. K. Möchel, D. Schreiber

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