Nach Millionenpleite: Ein Restaurant von Habibi & Hawara gerettet
"Aus Sicht des KSV1870 war die Alternative, nämlich die Liquidierung des Unternehmens, wirtschaftlich betrachtet nicht sinnvoll und war daher der Abschluss des Sanierungsplans vorzuziehen. Mit der Annahme des Sanierungsplans wurde nunmehr der Grundstein für eine erfolgreiche Fortführung des Restaurants gelegt", sagt Jürgen Gebauer vom KSV1870.
Heute, Mittwoch, wurde am Handelsgericht Wien die Sanierungsplantagsatzung im Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung der Habibi & Hawara Landstraße GmbH (FN 550767b) abgehalten.
"Der Sanierungsplan mit einer Gesamtquote in Höhe von 20 Prozent wurde von den Gläubigern angenommen. 17 Prozent erhalten die betroffenen Gläubiger sofort; die restlichen drei Prozent sollen binnen der nächsten drei Monate an die Gläubiger fließen", heißt es weiter.
„Bekanntlich sind am Handelsgericht Wien im Zusammenhang mit der „Habibi & Hawara Gruppe“ fünf Insolvenzverfahren anhängig. Aus heutiger Sicht handelt es sich bei dem von der Habibi & Hawara Landstraße GmbH betriebenen Standort in 1030 Wien um das einzige Restaurant der „Habibi & Hawara Gruppe“, welches weiter fortbetrieben wird. Die restlichen vier insolvenzverfangenen Gesellschaften der Gruppe werden konkursmäßig abgewickelt“, heißt es vom KSV1870.
Leicht positiv
Da laut Creditreform vom Sanierungsverwalter rund 380.000 Euro an Forderungen anerkannten werden, beträgt das Quotenerfordernis 76.000 Euro. Dazu kommen noch 23.000 Euro Verfahrenskosten. Seit Insolvenzeröffnung soll der Betrieb in der Wiener Kundmanngasse „leicht positiv“ wirtschaften. Innerhalb von zwei Jahren soll das Restaurant samt Catering an die 72.500 Euro Gewinn erwirtschaften. Deshalb erscheint der angebotene Sanierungsplan der Insolvenzverwalterin als angemessen. Eine Zukunftsprognose unterliege zwar „gewissen Unsicherheiten“, aber es wird vorausgesetzt, dass zumindest Umsätze in Höhe des Geschäftsjahres 2022 erzielt werden können. Das setzt aber voraus, dass die ergriffenen Restrukturierungs- und Sparmaßnahmen weitergeführt werden.
In der „Habibi & Hawara“ Restaurantgruppe wurden insgesamt 67 Mitarbeiter beschäftigt.
Laut AKV werden die Passiva der einzelnen Restaurants wie folgt beziffert:
- Habibi & Hawara Gastronomie GmbH, rund EUR 720.000,00, betroffene Gläubiger: rund 70
- Habibi & Hawara Siebensterngasse 46 GmbH, rund EUR 700.000,00, betroffene Gläubiger: rund 40
- Habibi & Hawara Seestadt GmbH, rund EUR 150.000,00, betroffene Gläubiger: derzeit unbekannt
- Habibi & Hawara Nordbahnviertel GmbH, rund EUR 250.000,00, betroffene Gläubiger: rund 30
- Habibi & Hawara Landstraße GmbH, rund EUR 450.000,00, betroffene Gläubiger: rund 36
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