Investitionshub bis potenzieller Alliierter: Was treibt die EU in Afrika?

Vertriebene aus Nordmosambik: Die EU trainiert mosambikanische Soldaten für den Kampf gegen Terrorismus.
Es ist ein Tauziehen der Weltregionen um den afrikanischen Kontinent. Wie die EU politisch, wirtschaftlich und militärisch in Afrika agiert – am Beispiel Mosambiks.

Soldaten mit einem runden EU-Emblem am Oberarm, darunter "Training Mission Mozambique". Dasselbe Zeichen tragen die grauen Geländewagen, denen man auf den Straßen in Maputo begegnet. In der Avenida de Julius Nyerere, benannt nach dem ehemaligen sozialistischen Präsidenten Tansanias, steht heute ein blau-gelb gestrichenes Haus – der Sitz der EU-Delegation.

Der afrikanische Kontinent ist für die EU Investitionshub, potenzieller Alliierter und ein Vorhof für die Umsetzung eigener Interessen, wie ein Blick auf das südafrikanische Mosambik zeigt. Doch es ist ein Tauziehen gegen andere Weltregionen wie die USA, China, Indien oder Russland. Der EU-Botschafter für Mosambik, der Italiener Antonino Maggiore, sagt zum KURIER ganz offen: "Es geht darum, unsere Werte und Interessen zu fördern und Verbündete zu finden."

"Bewusstsein, dass unser Modell nachhaltig ist"

Die sozialistische Vergangenheit Mosambiks ist auf den Straßen Maputos nach wie vor erkennbar: Wladimir Lenin, Ho Chi Minh, Kim Il Sung, ihnen allen ist eine Avenida gewidmet. Heute gibt es ein Mehrparteiensystem. Seit der Unabhängigkeit 1975 hat die linksgerichtete, ehemalige Befreiungsbewegung Frelimo alle Wahlen mit absoluter Mehrheit gewonnen; diese sind jedoch gekennzeichnet von Gewalt und Manipulationen, wie die EU kritisiert.

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