Mörderisches Buch über die Kurstadt Baden

Mörderisches Buch über die Kurstadt Baden
Das neue Buch von Gabriele Hasmann und Alexander Blümel beschäftigt sich mit Mord und Totschlag in der Biedermeierstadt.

Am 1. Dezember 1905 wurde Lukretia von Biedermann „in ihrem Blute schwimmend“ aufgefunden. Die Nachricht ging wie ein Lauffeuer durch die Stadt. Unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Bluttat fanden sich Schaulustige vor der Villa, die für den Großhändler Viktor Biedermann Ritter von Turony gebaut worden war, ein. Nach der Mordtat an seiner Witwe trug das Haus in der Troststraße, besonders wegen der jahrelangen Tätersuche, lokal den Beinamen „Die verhexte Villa“. Und es sollte sich wieder einmal bewahrheiten, dass der Mörder immer der Gärtner ist.

Die Biedermeierstadt war nicht immer bieder, Raub, Mord und Totschlag, meist aus Habgier, Neid, Hass oder Eifersucht, gab es zu jeder Zeit. Die Badener Autorin Gabriele Hasmann und der Obmann des Badener Kaiser-Franz-Josef-Museums, Alexander Blümel, haben sich auf die Spur dieser mörderischen Vergangenheit gemacht.

Tatort Kurpark

„Es war Freitag, der 6. Dezember 1912, kurz nach viertel zehn Uhr nachts, als der Kammerdiener August Kirchner bei seinem Spaziergang durch den menschleeren unteren Kurpark plötzlich drei laute rasch aufeinanderfolgende Schüsse vom Berg vernahm. Kurz darauf kam ihm ein junger Mann entgegengelaufen, der ihn atemlos und am gesamten Körper zitternd nach der Polizei fragte. Er behauptete, soeben ein Mädchen umgebracht zu haben. Kirchner führte den mutmaßlichen Mörder zur nächsten Wachstube, wo dieser erneut von dem Verbrechen berichtete und den Beamten seinen sechsläufigen Revolver aushändigte. Bei der sofort eingeleiteten Nachschau im Kurpark fanden die ausgeschwärmten Ermittler tatsächlich nächst einer Bank am Horaweg eine tote junge Frauensperson mit stark blutenden Wunden am Boden liegend vor.“

Der berühmte „Fall Biedermann“ oder auch der Mord im Kurpark – über die Jahrhunderte hinweg wurden zahllose Verbrechen in Baden verübt, so die Autoren. 1906 berichteten Wiener Zeitungen sogar: „Schon wieder ein Mord in Baden!“ Die Lokalpresse konterte: „Als ob unser schöner Kurort eine Mördergrube wäre.“ Versammelt in „Mord in der Kurstadt – Genesung ausgeschlossen“, erschienen im Kral-Verlag.

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