Doch nach der Machtübernahme der Taliban ist nun alles in Schwebe: Ob ihr Arbeitgeber TOLOnews weiter senden kann. Ob sie als Frau weiter arbeiten darf. Ob sie überhaupt außer Haus gehen kann.
Denn als die Taliban vor 20 Jahren über Afghanistan geherrscht hatten, war es Frauen verboten gewesen, ohne männliche Begleitung auf die Straße zu gehen. Schulen für Mädchen wurden geschlossen, Frauen durften nicht arbeiten. Singen war ebenso verboten wie Fernzusehen.
Schreckensgeschichten machen in Afghanistan bereits die Runde. Frauen, die ohne ganzkörperverschleiernde Burka auf die Straße gegangen seien, wären verprügelt worden. In der nördlichen Provinz Balkh sei eine 21-Jährige deswegen erschossen worden. Bei von Haus-zu-Haus-Durchsuchungen seinen junge Frauen geholt und mit Taliban-Kämpfern zwangsverheiratet worden.
Ein Taliban-Sprecher wies all diese Berichte zurück: „Wir versichern den Menschen, besonders den Einwohnern Kabuls, dass ihr Eigentum und ihr Leben sicher sind.“
Doch unter den Frauen Afghanistans geht Todesangst um. Besonders unter jenen, die für die Regierung, die Armee, Medien, Bildungseinrichtungen oder westliche Organisationen gearbeitet haben.
Verwaltungsbeamtinnen erhielten bereits Anweisung von den Taliban, nicht arbeiten zu kommen.
Für Millionen Mädchen könnte mit einem Mal Schluss sein mit allen Hoffnungen für eine Ausbildung und einen Weg in einen Beruf.
„Jetzt muss ich alles verbrennen, was ich je erreicht habe“, schildert eine entsetzte Studentin dem britischen Guardian – „Diplome, Zeugnisse und Zutrittskarte zur amerikanischen Universität von Kabul“.
Als die Taliban in der afghanischen Hauptstadt einmarschierten, wollten die jungen Frauen der Uni in Kabul nichts wie nach Hause. Doch kaum eine von ihnen hatte eine Burka. Busse durften sie ohne den Ganzkörperschleier nicht benutzen, und Taxifahrer weigerten sich, die Frauen ohne Burka mitzunehmen.
Für die kommende Zeit sieht die Studentin tiefschwarz.
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