Bundesheer: Pleiten, Pech und Tanner

Bundesheer: Pleiten, Pech und Tanner
Warum ist die erste Verteidigungsministerin der Republik nach wenigen Monaten im Sperrfeuer? Und vor allem: Kommt Klaudia Tanner aus ihrer misslichen Lage noch einmal heraus?

Sie sagt jetzt einmal gar nichts. Zumindest nicht für die nächsten vier Tage.

Klaudia Tanner hat sich Schweigen verordnet. Keine Interviews zu Eurofightern, Bataillonen, oder dem Wehrbudget an sich. Und wenn man weiß, dass absolutes Stillschweigen ein emotionaler Aggregatszustand ist, der der Verteidigungsministerin eher fremd ist, dann weiß man auch: In Tanners Büro in der Rossauer Kaserne wird derzeit gerade über sehr Vieles sehr viel nachgedacht.

Aus Sicht der früheren Bauernbund-Direktorin aus Niederösterreich ist das sicher nicht verkehrt. Denn es lief, so ehrlich darf man wohl sein, zuletzt eher bescheiden.

Erst war da die Aufregung um ein „Hintergrundgespräch“ in einem abgeschmuddelten Studentenlokal, bei dem Tanners Mitarbeiter gegenüber Journalisten eher holpertatschig die Abschaffung der Landesverteidigung verkündeten; dann musste Tanner erklären, dass sie zwar keine Garnisonen, aber doch marode Kasernen schließen will; und nachdem die Ressortchefin bei einem der wichtigsten Rüstungskäufe der Republik, der Nachfolge der 50 (!) Jahre alten Saab 105 OE, Anfang der Woche statt einer Entscheidung nur die Vertagung derselben verkünden wollte, reagierten FPÖ, SPÖ und Neos verschnupft: Man verpasste ihr einen Misstrauensantrag.

Kommentare