Warum die Gastronomie ganz besonders fehlt

Leere Hotels und Restaurants durch Corona
Am Ende der Pandemie werden wir sehen, dass sich die Kosten der Virusbekämpfung nicht nur finanziell berechnen lassen
Gert Korentschnig

Gert Korentschnig

Damit das auch einmal gesagt ist: Diese Krise ist unerträglich unsinnlich (und damit sind nicht Statistiken gemeint, wonach sich das Beiwohn-Verhalten durch dauerhaftes Beieinand-Wohnen quantitativ nachteilig verändert). Theater zu, Konzerthäuser zu, Kinos zu, Blumengeschäfte zu – alles schon oft diskutiert und beklagt. Dass man aber nicht einmal in einem Etablissement seiner Wahl einen Kaffee trinken darf; dass man selbst mit der engsten Familie kein Gasthaus aufsuchen kann; dass man weder beruflich noch privat Termine außerhalb der eigenen vier Wände (und dennoch innerhalb anderer, also nicht bei Kälte im Freien) wahrzunehmen vermag; dass man bereits grantige Ober oder nicht sonderlich großzügig befüllte Krüge zu vermissen beginnt; dass man sogar Bestellungen von Speisen reich garniert in Kauf nähme, nur um sich nur kurz kundenhaft als König zu fühlen; dass man nicht einmal aus der Ferne zu anderen Tischen spechteln kann, um zu ergründen, wie es denn Mitmenschen gerade ergeht – all das eine einzige Zumutung. Und das ist nicht virologisch gemeint, denn natürlich gibt es Gründe, in der Gastronomie besondere Vorsicht walten zu lassen. Es ist eine emotionale Zumutung.

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