Warum die Gastronomie ganz besonders fehlt
Damit das auch einmal gesagt ist: Diese Krise ist unerträglich unsinnlich (und damit sind nicht Statistiken gemeint, wonach sich das Beiwohn-Verhalten durch dauerhaftes Beieinand-Wohnen quantitativ nachteilig verändert). Theater zu, Konzerthäuser zu, Kinos zu, Blumengeschäfte zu – alles schon oft diskutiert und beklagt. Dass man aber nicht einmal in einem Etablissement seiner Wahl einen Kaffee trinken darf; dass man selbst mit der engsten Familie kein Gasthaus aufsuchen kann; dass man weder beruflich noch privat Termine außerhalb der eigenen vier Wände (und dennoch innerhalb anderer, also nicht bei Kälte im Freien) wahrzunehmen vermag; dass man bereits grantige Ober oder nicht sonderlich großzügig befüllte Krüge zu vermissen beginnt; dass man sogar Bestellungen von Speisen reich garniert in Kauf nähme, nur um sich nur kurz kundenhaft als König zu fühlen; dass man nicht einmal aus der Ferne zu anderen Tischen spechteln kann, um zu ergründen, wie es denn Mitmenschen gerade ergeht – all das eine einzige Zumutung. Und das ist nicht virologisch gemeint, denn natürlich gibt es Gründe, in der Gastronomie besondere Vorsicht walten zu lassen. Es ist eine emotionale Zumutung.
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