Burgenland ist ein weintrinkender Philantrop (mit Bierbauch)

Eine Gruppe von Menschen stößt tagsüber mit einem Gläschen Wein an
Wein, Wein, nur du allein. Aber wo kommt dann nur dieser Bierbauch her?
Michael Pekovics

Michael Pekovics

Ein. Simma wir uns doch ehrlich. Kaum jemand in den Bundesländern mag Menschen aus Wien. (Vielleicht, weil es die große, große Bundeshauptstadt ist.) Genauso, wie kaum ein Österreicher Menschen aus Deutschland mag. (Vielleicht, weil... siehe oben.)

Das ließe sich jetzt wohl weiter spinnen, aber bleiben wir im Land. Genauer, in Ostösterreich, und da wiederum im flachen Burgenland. Das ist nämlich vom Wiener Bobo (mehr dazu in diesem Artikel) ungefähr so weit entfernt, wie der – seit einigen Tagen wieder in Richtung historischem Tiefststand Wasser verlierende – Neusiedler vom Bodensee.

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Achterl. Da wäre mal das Gemüt. Grantig sind wir im Burgenland zwar auch mal hier und da, zwida oder aubissn kommt der Sache vielleicht aber etwas näher. Und ist auch in der Bedeutung weniger nach außen, sondern mehr nach innen gerichtet und damit auch gleich ein wenig sympathischer.

Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären: der des Burgenländers eigenen Verschlossenheit. An dieser Stelle wurde schon einmal über mundfaule Südburgenländer geschrieben, deren grundsätzliche Herzlichkeit im Umgang miteinander sich nicht unbedingt in ebensolcher Kommunikation ausdrückt: „Dere!“ – „Ha?“

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Bitte. Leutseliger geht es dann aber nach dem ersten, zweiten oder x-ten Glaserl Wein zu. Da rennt der Schmäh und die Hetz´, dass es eine Freud´ ist. Freilich auch in Pannonien von etwas beleibten Menschen mit teils rudimentärer Haarpracht, oft allerdings garniert mit leicht rötlichem Gesichtsausdruck. Wohin soll der Wein denn auch anders steigen als in den Kopf?

Vielleicht macht gerade dieser gemütliche, wenn auch beständige, aber so gut wie immer genießerische Umgang mit Alkohol die Burgenländer zu wahren Menschenfreunden, also Philantropen.

Und der pannonische Bierbauch, der kommt vom guten Essen beim Heurigen. Ehrlich!

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KURIER-Redakteur Michael Pekovics kommentiert

Michael Pekovics ist Teamleiter des KURIERs im Burgenland.

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