Lehret die Länder: Öffi-Fahren für Anfänger
Lernen. „Wenn du in Wien mit einem B-Kennzeichen unterwegs bist, kannst gar nichts falsch machen – angehupt wirst du so oder so.“ Der aufmerksame Leser erkennt, dieser Satz ist schon vor etlichen Jahren gefallen. Nämlich vom werten Vater im Zuge der Ausbildungsfahrten zum L17-Führerschein, 1996 herum. Nun hat sich der Sohnemann ja vom Land- zum Stadtei entwickelt, und analog zum (ungeübten) Autofahren in der Stadt verhält es sich wohl mit Menschen aus den Bundesländern, die in Wien mit den Öffis unterwegs sind.
Sie. Jetzt sind die Wiener Linien derzeit angesichts der Baustellen und Fahrplanänderungen ohnehin alles andere als ein Vergnügen. Umso ärgerlicher, wenn man dann beim Gehen von unerfahrenen Menschen behindert wird, die die diversen ungeschriebenen Gesetze der Wiener Linien nicht kennen. Zum Beispiel beim Einsteigen nicht direkt vor den Türen warten. Schließlich müssen die Aussteigenden ja auch irgendwo hin – und dieser Weg führt im Idealfall nicht ÜBER andere Fahrgäste hinweg. Und wenn man dann mal drin ist und es ist viel los, nicht direkt beim Eingang stehen bleiben, sondern weitergehen. Die Mitfahrenden in der U-Bahn lassen einen schon Aussteigen, keine Sorge.
Öffis. Eine Wissenschaft für sich ist dann das Fahren mit der Rolltreppe. Zumindest für manche. Den hin und her Tänzelnden kann man ja meist noch mit viel Körperakrobatik ausweichen, aber die links stehenden Blockierer halten die flott dahin Schreitenden einfach nur auf. Schon klar, würden alle stehen, ginge es insgesamt wohl schneller. Aber in Wien wird nun mal rechts gestanden und links gegangen. Den passionierten Öffi- und Rolltreppen-Geher erkennt man übrigens daran, dass er nach dem abgeschlossenen „Überholvorgang“ sofort nach rechts wechselt. Würde das Rechtsgebot auf der Autobahn nur auch so eingehalten werden ...
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