Die Einheit des Westens und der NATO ist brüchig

Die Einheit des Westens und der NATO ist brüchig
Dass der türkische Präsident den NATO-Partnern auf der Nase herumtanzt, könnte Schule machen. Die nächste Gelegenheit kommt
Konrad Kramar

Konrad Kramar

Es ist traditionelle Basar-Taktik, die der türkische Präsident Erdoğan dieser Tage seinen NATO-Partnern auftischt. Man schreckt das Gegenüber mit einer überzogenen Forderung – und lässt sich diese danach Stück für Stück abverhandeln – bis das Ergebnis, das man von Anfang an anvisiert hat, erreicht ist. Dass die kurdische Exilgemeinde, die in Finnland und Schweden zu Hause ist, so wie jede Exilgemeinde gerne radikalen Ansichten anhängt, mag dem Sultan in Ankara schlechte Laune machen. Als Grund für eine Blockade des NATO-Beitritts der beiden Länder ist es an den Haaren herbeigezogen. Dass US-Präsident Joe Biden sogar öffentlich angemerkt hat, dass man die Sache schon regeln werde, heißt nur, dass man in Washington Erdoğans Begehrlichkeiten längst kennt: US-Waffen zu Wasser, zu Lande und vor allem in der Luft.

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