Vergewaltigung als Waffe: Die Opfer sind Mädchen, Buben, Frauen

Vergewaltigung als Waffe: Die Opfer sind Mädchen, Buben, Frauen
Vergewaltigung wird im Krieg systematisch eingesetzt, sagen ukrainische Parlamentarier. 11.000 Kriegsverbrechen hat man gesammelt, viele Täternamen auch. Doch auch nach der Flucht warten Gefahren

Als sie das erste Mal öffentlich darüber sprach, was ihr die Frauen erzählt haben, hätten sie alle gefragt: Hast Du denn Beweise dafür?

Mariia Mesenzewa hat sie. Sie war die erste ukrainische Parlamentarierin, die auf die massenhaften Vergewaltigungen im Krieg aufmerksam machte; jetzt war sie zu Besuch im Nationalrat in Wien. „Die Geschichten werden mehr und mehr“, sagt sie zum KURIER. „11.000 Kriegsverbrechen haben wir bereits gesammelt. Viele davon sind Vergewaltigungen.“ Die Opfer? „Mädchen, Buben, Frauen.“

Die Geschichten, die das Parlament gemeinsam mit der Generalstaatsanwaltschaft zusammengetragen hat, machen sprachlos. Eine Mutter, die sich weigerte, Soldaten Alkohol zu geben, und die dann zusehen musste, wie diese ihren elfjährigen Sohn vergewaltigten. Eine Gruppe junger Mädchen und Frauen, die von russischen Soldaten drei Wochen in einem Keller eingesperrt wurden. Neun von ihnen sind schwanger.

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