Schreiben, essen, Leut’ eingraben

Autor Mario Schlembach, Friedhof Sommerein: „Ich mag das Begraben, es ist etwas Abgeschlossenes. Ich mag den Ablauf, ich weiß, was zu tun ist, wenn jemenad stirbt"
Der Schriftsteller Mario Schlembach ist einer der prominentesten Menschen in seinem Heimatort Sommerein. Nicht zuletzt wegen seines Zweitjobs: Er ist Totengräber

Dienstag ist Schnitzeltag beim Schlembach in Sommerein. Warum das wichtig ist? Der Schlembach ist das für den Leichenschmaus zuständige Gasthaus hier. Da kann man, muss aber natürlich nicht Schnitzel essen. Der Wirt ist jedenfalls der Onkel des Autors und Totengräbers Mario Schlembach, von dem hier die Rede sein wird.

Nebenberuflich Totengräber: Ja, das geht sich aus. Sommerein, Bezirk Bruck an der Leitha, hat 1.913 Einwohner, da stirbt nicht dauernd wer. Der letzte, den Schlembach begraben hat, war vor ein paar Wochen der Architekt Friedrich Kurrent, der hier im Ort eines seiner wenigen Bauwerke realisiert hat. Die Ausstellungshalle für seine Frau, die 1997 verstorbene Bildhauerin Maria Biljan-Bilger. Sehr sehenswert.

Nochmals zum Schlembach-Schnitzel. Es ist tadellos. Zum Dessert empfiehlt sich die Punschschnitte, hausgemacht von Mutter Schlembach. Keine unwichtigen Details, denn Essen spielt eine große Rolle in Mario Schlembachs soeben erschienenem dritten Roman.

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