Welche bunt gefärbten Eier unbedenklich sind

Welche bunt gefärbten Eier unbedenklich sind
Fast 40 Prozent der Ostereierfarben in heimischen Supermärkten sind gesundheitsgefährdend, kritisiert Greenpeace. Es gibt Alternativen.

Kein Ostern ohne Osterei. Das Hühnerprodukt ist ein altes Fruchtbarkeitssymbol, Ursprung des Lebens, des Seins und Werdens. Bereits 5.000 v. Chr. wurden zum Frühlingsfest Eierschalen bemalt. Bis ins 15. Jahrhundert verstand man unter „Osterei“ zudem ein bis zum Palmsonntag abzulieferndes Zinsei – eine Naturalie, die der Bauer dem Grundherrn abtreten musste. Dass Eier zum Ostergeschenk wurden, hat nicht zuletzt praktische Gründe. Seit dem Mittelalter verbot die Kirche in der vorösterlichen Fastenzeit den Verzehr von Fleisch und Eiern. Damit der Ei-Überschuss nicht verdarb, wurde das wertvolle Nahrungsmittel durch Kochen haltbar gemacht.

Eierfarben im Marktcheck

Doch wie steht es aktuell um die Qualität der Eier in heimischen Supermärkten? Greenpeace hat rechtzeitig vor der Karwoche in den Regalen nach Hühnerprodukten gesucht. Die Non-Profit-Organisation wollte herausfinden, ob auch Bio-Varianten verfügbar sind. Negativ endete der Marktcheck bei den Eierfarben.

Auch dieses Jahr kritisierten die Prüfer von Greenpeace die Ostereierfarben zum Selberfärben. Fast 40 Prozent der Färbeprodukte in den Supermärkten enthalten nach wie vor gesundheitsgefährdende Stoffe, wie Azofarben. Diese können die Haut reizen, Asthma auslösen und die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) begünstigen.

Supermärkte färben unbedenklich

Dass es auch ohne problematischen Stoffen geht, wurde bei den bereits gekochten, gefärbten und verpackten Eiern sichtbar. Diese sind in allen Supermärkten erhältlich und kommen gänzlich ohne bedenklicher Farbe aus.

Grünes Licht für die Eierfarben zum Selberfärben gibt Greenpeace für sämtliche Produkte bei Hofer und Lidl. "Eier mit problematischen Farben haben weder am Ostertisch noch im Nest etwas verloren. Jetzt müssen endlich alle Supermärkte nachziehen und für ein unbedenkliches Färbe-Vergnügen für die gesamte Familie sorgen", sagt Gundi Schachl, Leiterin des Marktchecks.

Umweltfreundliche Rezepte

Dass Eierfärben mit natürlichen Rezepten gelingt, weiß "Die Umweltberatung". Sie hat Rezepte aus Gewürzen, Gemüse und Beeren. Dringen diese Stoffe durch die Schale, belastet sie im Gegensatz zu manchen konventionellen Farben nicht die Gesundheit.

So lassen sich etwa rohe Eier - ob weiß oder braun - mit den Schalen brauner Zwiebeln in knallrote Eier verwandeln. "Die Umweltberatung" gibt die Schritt-für-Schritt-Anleitung vor:

  1. Zuerst stellt man den Farbsud her: Dafür braune Zwiebeln schälen. 2 Handvoll Schalen in einem Topf mit 1 Liter Wasser etwa 20 Minuten kochen, bis sich das Wasser dunkelrot färbt und anschließend die Schalen durch ein Sieb abseihen.
  2. Nun die frischen Bio-Eier in den Farbsud legen, zirka 5 Minuten kochen und dann im heißen Sud so lange ziehen lassen, bis das gewünschte Farbergebnis gefällt. Je nachdem, ob man hellrote oder dunkelrote Eier möchte, kann es bis zu einer Stunde dauern.
  3. Die gefärbten Eier vorsichtig aus dem Topf nehmen und auf einem Küchentuch trocknen. Mit ein paar Tropfen Öl oder Speck reibt man die getrockneten Eier ein, das verschließt die Poren, sorgt für eine gute Haltbarkeit und bringt die Eier zum Glänzen.

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