Verschwörungsthesen: Wie man trotz tiefer Gräben im Gespräch bleibt

Privates Umfeld: In Corona-Fragen gehen Standpunkte öfter extrem auseinander – das schürt Konflikte.
Jeder Dritte hat eine Affinität zum Verschwörungsglauben – was Angehörige tun können.

Impfen – oder nicht: Kaum eine andere Frage wird aktuell gesellschaftlich so heftig diskutiert. In viele Familien hat die Uneinigkeit tiefe Gräben gerissen. Die Bruchlinien verlaufen inzwischen auch quer durch Freundeskreise oder die Kollegenschaft im Büro.

"Du bist nicht mehr meine Tochter, wenn du dich impfen lässt." Von radikalen Aussagen wie diesen wusste Verena Fabris, Leiterin der Beratungsstelle Extremismus, am Dienstag im Ö1-Morgenjournal zu berichten. Ein Viertel aller Anrufe bei der österreichweiten Anlaufstelle dreht sich mittlerweile um Verschwörungstheorien, oft in Zusammenhang mit Corona. Zunehmende private Konflikte, ebenso wie die Corona-Proteste der vergangenen Tage, wecken den Eindruck, dass die Zahl der Verschwörungsanhänger steigt.

Solide Belege gibt es dafür noch nicht, weiß Pia Lamberty, die an der Universität Mainz zu Verschwörungsideologien forscht. "Umfragen von vor der Pandemie lassen aber erkennen, wie weit der Verschwörungsglaube verbreitet ist", erklärt die Sozialpsychologin im KURIER-Interview.

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