Profi-Triathletin blutet durch Rennanzug: "Realität von Frauen im Sport"

Profi-Triathletin blutet durch Rennanzug: "Realität von Frauen im Sport"
Trotz teils negativer Reaktionen zeigt Emma Pallant-Browne stolz ihr Rennfoto auf Social Media: "Je mehr Barrieren wir durchbrechen können, desto besser."

Anfang Mai nahm Emma Pallant-Browne am PTO European Open Triathlon in Ibiza, Spanien, teil. Auf der Social-Media-App Instagram postete die Profi-Triathletin kürzlich ein Foto davon. Darauf zu sehen: Ein kleiner Blutfleck an ihrem rosa-blauen Badeanzug. Pallant-Browne hatte am Renntag ihre Periode.

Das Foto wurde ursprünglich bereits vor einigen Wochen von der Professional Triathletes Organisation auf Instagram geteilt. Unter den Kommentaren gab es auch Kritik an dem Foto. Dieses sei "nicht das schmeichelhafteste" und könnte "ein bisschen besser" zugeschnitten werden. Pallant-Browne reagierte prompt und sagte, dass sie nicht "schüchtern" sei, wenn es um ihre Periode gehe, denn "das ist die Realität von Frauen im Sport".

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In einem neuen Instagram-Posting erzählt die Britin, die den vierten Platz bei dem Wettbewerb in Ibiza belegte, dass sie viele Rückmeldungen und positives Feedback in den letzten Wochen bekommen habe - von Frauen als auch von Männern. Und fügt hinzu: "Das ist ein echter Frauensport, und je mehr Barrieren wir durchbrechen können, desto besser."

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Warum sie einen Badeanzug trug

Pallant-Browne erklärte außerdem, warum sie bei dem Rennen in Ibiza überhaupt einen Badeanzug trug. Einerseits weil sie an heißen Tagen sonst "umkippen" würde. Andererseits, weil ihre Körpertemperatur während ihrer Periode erhöht ist: "Ich habe einen Ganzkörperanzug für die kühleren Rennen in dunklen Farben, aber wegen des Kühleffekts haben wir mit den hellen Farben experimentiert."

Sie rechtfertigt sich außerdem, warum sie das Foto nicht über dem Blutfleck abgeschnitten hat, denn "das würde bedeuten, dass etwas nicht stimmt".

Periode im Spitzensport

Die erfolgreiche Ausdauerathletin (unter anderem ist sie dreifache Weltmeisterin im Duathlon) spricht auch offen über die Herausforderungen, die die Menstruation im Spitzensport mit sich bringt. Aufgrund ihres Trainings und einer Essstörung hatte sie lange Zeit keine monatliche Blutung. Nun sehe sie sie "als etwas Schönes an". Sie hoffe zwar jedes Monat, dass ihre starken Tage nicht mit dem Renntag zusammenfallen, "aber ab und zu ist es so", schrieb sie. 

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"Egal, mit welchem Tampon ich experimentiert habe, für alles, was länger als drei Stunden dauert, ist sie (ihre Blutung, Anm.) zu heftig." Dann müsse sie sich eben "zusammenreißen und alles geben" und "keine Angst davor haben, mit Frauen zu sprechen, die das gleiche Problem haben". 

In den Kommentaren zu ihrem Instagram-Post bekommt Pallant-Browne viel positives Feedback von Sportlerinnen und Fans. "Ich liebe das! Ich liebe es, meine Periode zu haben, denn sie zeigt, wozu wir Frauen fähig sind", schreibt eine Triathlon-Kollegin. Es sei ein Zeichen dafür, "dass unsere Körper stark und voll funktionsfähig sind". Olympiateilnehmerin Steph Twell fügte hinzu: "Ich bin so stolz auf dich, dass du weiterhin du bist, Em! Furchtlos fantastisch weiblich."

 

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