Drei Jahre Pandemie: "Streitigkeiten konnten nicht beigelegt werden“

Drei Jahre Pandemie: "Streitigkeiten konnten nicht beigelegt werden“
Laut Familiensoziologin Ulrike Zartler könnten Folgen und Aufarbeitung der Pandemie noch Jahre dauern.

Für die Studie "Corona und Familienleben" hat die Familiensoziologin Ulrike Zartler von der Universität Wien mit ihrem Team 98 Eltern mit 181 Kindern im Kindergarten- oder Schulalter befragt – über ihre Erkenntnisse spricht sie im Interview mit dem KURIER.

KURIER: Wie haben die Österreicher als Gesellschaft die Pandemie gemeistert?

Ulrike Zartler: Corona hat das Unsichtbare sichtbar gemacht, z. B. den Wert von unbezahlten Tätigkeiten wie die Betreuung von Kindern oder deren Bildung. Das ist ein riesiger Beitrag, den Familien, vor allem Frauen, unbezahlt leisten. Wir erinnern uns an den Beginn der Pandemie, wo deutlich wurde, wie wichtig der Pflegebereich oder das Personal im Supermarkt ist – Bereiche, die üblicherweise wenig Wertschätzung bekommen. Hier haben wir vielleicht etwas aus der Pandemie gelernt, wobei ich nicht von einer nachhaltigen Veränderung sprechen würde. Denn wenn der Alltag wieder einkehrt, ist manches auch wieder vergessen. Aber es war wichtig, hier diese Sichtbarkeit zu erreichen.

Muss man von einer Aufarbeitung eines gesellschaftlichen Traumas sprechen?

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