Das Ei gilt in vielen Kulturen als Symbol für Fruchtbarkeit, neues Leben und Wiedergeburt. Bereits vor 60.000 Jahren verzierten Menschen im südlichen Afrika Straußeneier, vor Tausenden Jahren legten Sumerer und Ägypter bunte Straußeneier in Gräbern bei. Im antiken Griechenland und Rom hängte man zur Feier der Tag- und Nachtgleiche bunte Eier auf oder verschenkte diese.
Wie Sluga in seinem heuer veröffentlichten "Österreichischen Ei-Kochbuch" (Verlag Anton Pustet) berichtet, gibt es bemalte Ostereier in ihrer heutigen Form seit dem Mittelalter. Durch das Färben konnte man die haltbar gemachten Eier in der Fastenzeit von rohen Eiern unterscheiden. Holzapfelbaumrinde färbte gelb, Brennnesseln und Pappelknospen grün, Malve blau sowie Rübensaft rot, so Sluga.
Auch heuer kritisiert Greenpeace die im Supermarkt erhältlichen Produkte zum Selberfärben. Fast 40 Prozent enthalten gesundheitsgefährdende Stoffe wie Azofarben, die z. B. Asthma auslösen können. Während fertig gefärbte Eier in allen Supermärkten ohne bedenkliche Farbstoffe erhältlich sind. Färben mit natürlichen Hilfsmitteln liegt auch im Trend.
Besteht beim Ausblasen Gefahr einer Salmonelleninfektion?
Übrigens besteht in Österreich keine Salmonellen-Gefahr beim Ausblasen von rohen Eiern. Keine einzige Erkrankung ging in den vergangenen Jahren hierzulande auf das Ausblasen roher Eier zurück, so die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit.
Für eine Infektion müsste eine Person eine hohe Menge an Bakterien (zumindest 10.000 Keime) über ein Lebensmittel aufnehmen, so die Ages. Auch wenn ein Hühnerei Salmonellen auf der Schale oder im Ei enthalten würde, könnte diese Menge an Bakterien nur über das Ausblasen von Eiern nicht aufgenommen werden.
Außerdem sind Betriebe mit Legehennen, Masthühnern, Puten und Elterntieren in der EU heutzutage praktisch frei von Salmonellen-Erregern. Seit 2002 ist die Anzahl der Salmonellen-Erkrankungen beim Menschen in Österreich um über 80 Prozent zurückgegangen - rohe Eier stellen nur mehr in Ausnahmefällen ein Salmonellen-Risiko dar.
Tierwohl: Kennzeichnungspflicht auch für Gastronomie
Vor Ostern hat Vier Pfoten eine Online-Umfrage zum Eier-Konsum in Österreich beim Linzer Institut Market in Auftrag gegeben. Überraschend ist für die Tierschutzorganisation vor allem, dass Tierwohl von 52 Prozent der Befragten als "sehr wichtiges", für 27 Prozent als "wichtiges" Kriterium für die Kaufentscheidung von tierischen Produkten genannt wurde, erst dahinter landen Herkunft, Preis und Marke. Und punkto Eier achten zwei von drei Konsumenten auf die Kennzeichnung.
Seit 2004 gilt in der Europäischen Union eine verpflichtende Kennzeichnung für Frischeier, es müssen Haltungsform der Hennen, Herkunftsland und -Betrieb vollständig angegeben werden. "Die Umfrage zeigt deutlich, dass Kennzeichnung wirkt! Es ist ein ganz klarer Auftrag an die Politik, hier endlich Nägel mit Köpfen zu machen und eine verpflichtende Kennzeichnung einzuführen - und zwar auch in der Gastronomie", sagt Vier-Pfoten-Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.
Kommentare