Sundance-Festival: Österreicher im Wettbewerb dabei

Sundance-Festival: Österreicher im Wettbewerb dabei
Hubert Saupers "We come as friends" (Entente Cordiale) feiert bei dem weltweit wichtigsten Independent-Festival im Jänner seine Weltpremiere. Auch "Feuchtgebiete" im Wettbewerb.

Hubert Saupers neuer Film "We come as friends" (Entente Cordiale) wird im internationalen Doku-Wettbewerb des Sundance Filmfestivals seine Weltpremiere feiern. Das weltweit wichtigste Independent-Fesitval im US-Bundesstaat Utah findet von 16. bis 26. Jänner statt. Im Spielfilm-Wettbewerb geht unter anderem die Buch-Verfilmung "Feuchtgebiete" an den Start. Insgesamt treten 56 Filme an.

Sundance-Festival: Österreicher im Wettbewerb dabei
"Darwin´s Nightmare", In eindrucksvollen Bildern zeigt der Tiroler Regisseur Hubert Sauper die erschütternden Folgen der Globalisierung. Der in den sechziger Jahren im ostafrikanischen Viktoriasee ausgesetzte Nilbarsch hat das ökologische Gleichgewicht empfindlich gestört - als weltweiter Exportschlager werden seine weißen Filets nun bevorzugt gegen Munition für die Bürgerkriegsparteien getauscht. Das Geschäft blüht, während die ansässige Bevölkerung in Armut lebt. Ein alptraumhaftes Zeitdokument, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und 2006 auch für den Oscar nominiert. SENDUNG: ORF3 - MO - 16.01.2012 - 20:15 UHR. - Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung oder Veranstaltung des ORF bei Urhebernennung. Foto: ORF/Coop 99. Anderweitige Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der ORF-Fotoredaktion. Copyright: ORF, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1-87878-13606
Saupers österreichisch-französische Koproduktion unter Beteiligung der Wiener KGP-Film behandelt die Kolonialisierung von heute, die "im konkreten und im metaphorischen Sinn als menschliches Phänomen dargestellt" wird. "Kolonialisierung findet auch in unserer Zeit statt, ebenso wie Sklaverei in veränderter Form weiterhin stattfindet. Industrieller, massiver und globalisierter noch als vor hunderten Jahren." "We come as friends" ("Entente cordiale") ist als zweiter Teil einer Trilogie gedacht, deren Auftakt das Oscar-nominierte "Darwin's Nightmare" darstellte. Im internationalen Doku-Wettbewerb werden zwölf Filme aus aller Welt gezeigt.

Freizügig

Mit "Feuchtgebiete" schaffte es der deutsche Regisseur David Wnendt in die Spielfilmsparte "World Cinema" für ausländische Produktionen. Der freizügige Film, nach dem Skandalroman von Charlotte Roche, feiert in Utah seine Nordamerika-Premiere.

Jedes Jahr mischen auch bekanntere Schauspieler beim Sundance-Festival mit. Diesmal werden Stars wie Anne Hathaway, Kristen Stewart, Glenn Close, Philip Seymour Hoffman und Mark Ruffalo mit ihren Indie-Filmen erwartet. Stewart mimt in den US-Spielfilm "Camp X-Ray" eine Wärterin im US-Gefangenenlager Guantanamo. Don Johnson und Sam Shepard sind in dem Thriller "Cold in July" zu sehen.

Sprungbrett

Das in den 1980er Jahren von Robert Redford gegründete Filmfest findet vom 16. bis 26. Jänner im Wintersportort Park City statt. Insgesamt werden 117 Spielfilme und Dokumentationen aus 37 Ländern gezeigt, viele Filmemacher sind mit ihrem Regiedebüt vertreten. Sie wurden aus weltweit über 4.000 Einsendungen ausgesucht.

Seit der Entdeckung des damals völlig unbekannten Regisseurs Steven Soderbergh mit seinem Low-Budget-Streifen "Sex, Lügen und Video", der 1989 zum Kassenknüller wurde, gilt das Festival als Sprungbrett für Filmschaffende. Im vorigen Jänner ging der Hauptpreis an den Amerikaner Ryan Coogler für sein Erstlingswerk "Fruitvale". Der Film basiert auf der wahren Geschichte eines jungen Mannes, der im kalifornischen Oakland von einem Polizisten erschossen wurde.

www.sundance.org

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