Festspiele: Statt Eklat ein "gemeinsamer Weg"

Festspiele: Statt Eklat ein "gemeinsamer Weg"
Nach sechs Stunden Sitzung wurde ein Budget-Kompromiss erzielt: Maximal 61 Millionen Euro.

Der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) hatte die Situation davor noch angeheizt: Er rechne mit einem Eklat, ließ er am Tag vor der Sitzung des Salzburger Festspiel-Kuratoriums wissen. Eklat, das hätte bis zum vorzeitigen Abgang von Intendant Alexander Pereira gehen können.

In einer sechsstündigen Sitzung wurde jedoch am Mittwoch ein Kompromiss gefunden. Intendant Alexander Pereira darf für den Festspielsommer 2014 nicht mehr als 61 Millionen Euro budgetieren. Er selbst hatte ursprünglich 63 Millionen gefordert. Außerdem wurde er verpflichtet, eine Reserve für das künftige Programm (zwei Millionen Euro)anzulegen. Das Direktorium muss das Budget also noch einmal überarbeiten und in den kommenden zwei Wochen eine neue Version anlegen. Noch im Juni soll es in einer weiteren Kuratoriumssitzung beschlossen werden. „Ich bin froh, dass das Kuratorium und das Direktorium einen gemeinsamen Weg für die Zukunft der Salzburger Festspiele gefunden haben“, sagte Pereira, der die Sitzung vorzeitig verließ. „Und ich bin Teil dieses Weges.“ Kuratoriums-Vorsitzende Andrea Ecker meinte: „Pereira sagt immer zu uns Kuratoren: ,Gehen Sie doch über die Brücke!’ Ich glaube, wir haben uns heute in der Mitte dieser Brücke getroffen. Ich bin zuversichtlich, dass dies realistisch ist.“

Vertrauensbildend

Auch Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler betonte, dass niemand aus seinem Herzen eine Mördergrube gemacht habe. „Die Sitzung war vertrauensbildend.“ Rabl-Stadler hat das von Pereira ursprünglich vorgelegte Budget nicht unterschrieben, weil sie „nicht den Vorgaben des Kuratoriums zuwiderhandeln“ wollte. Pereira habe versprochen, auf den neuen Beschluss einzugehen. Rabl-Stadler: Schlüsselwerke werden wir jedenfalls keine streichen müssen.“

Donnerstag wird übrigens in Mailand der Spielplan für kommende Scala-Saison bekannt gegeben. Dass da der neue Intendant bekannt gegeben wird, ist unwahrscheinlich. Pereira ist einer der Kandidaten für den Mailänder Chefposten.

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