Scala: Pereira unter den letzten Drei
Der Intendant der Salzburger Festspiele, Alexander Pereira, ist seinem Ziel Mailänder Scala offenbar einen bedeutenden Schritt näher. Laut Scala-Sprecher Carlo Maria Cella sind von den ursprünglich 25 Bewerbern nur noch drei im Rennen, darunter eben Pereira. Neben dem Salzburger nannte Cella den Intendanten des Piccolo Teatro in Mailand, Sergio Escobar, und Christiano Chiarot vom Teatro La Fenice in Venedig als die zwei anderen Kandidaten, berichtet das Nachrichten-Magazin News in der am Donnerstag erscheinenden Ausgabe. Die Bestellung steht offenbar bald bevor: "Es wird noch in diesem Monat eine Entscheidung geben. Die Entscheidung liegt beim Bürgermeister, im Moment ist es ein Foto-Finish", wird der Pressesprecher des Hauses zitiert.
Eine Doppelfunktion Pereiras in Salzburg und Mailand haben Mitglieder des Festspiel-Kuratoriums nach Bekanntwerden seiner Bewerbung in Italien bereits ausgeschlossen. In dem Artikel wird dies vom vermutlich nächsten Landeshauptmann Wilfried Haslauer (V) erneuert. Der ÖVP-Chef sprach auch den Streit um das Festspiel-Budget 2014 an, der nächste Woche im Kuratorium fortgesetzt wird. Das Überhandnehmen der Sponsorengelder bezeichnete Haslauer als "problematisch. Welchen Weg der Abhängigkeit gehen wir?" Es gehe auch um Mitarbeiter und Künstler, die ausgebeutet würden.
64 Millionen Euro Budget
Laut News wird Pereira dem Kuratorium am 22. Mai erneut ein Budget von 64 Millionen Euro für das Jahr 2014 vorlegen. Dieses hatte am 6. März Pereiras Entwurf nicht akzeptiert und die Streichung zweier szenischer Opern-Neuproduktionen angeordnet. Dem Bericht zufolge soll der Intendant aber lediglich eine "Cosi fan tutte"-Wiederaufnahme zur Disposition stellen. Peter Radel, Kurator des Finanzministeriums, will das nicht hinnehmen: "Sollte er 2014 überziehen, würde er eine negative Bilanz vorlegen, und das hätte für ihn schwere Konsequenzen. Man würde ihm dann nahelegen, seinen Vertrag nicht bis zum Ende zu erfüllen." Pereiras Vorschlag, die Kostüme kostensparend in Shanghai fertigen zu lassen, weist Haslauer zurück: "Ich will die Wertschöpfung im Land behalten."
Pereira war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
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