Salzburger Festspiele: Dieser "Don Giovanni" entzieht sich einem eindeutigen Urteil

Salzburger Festspiele: Dieser "Don Giovanni" entzieht sich einem eindeutigen Urteil
„Don Giovanni“ in der Inszenierung von Romeo Castellucci und dirigiert von Teodor Currentzis – kein Platz für Heiligtümer am Tag der Abrechnung

War der neue „Don Giovanni“ bei den Salzburger Festspielen gut? Wahrscheinlich.

War der neue „Don Giovanni“ bei den Salzburger Festspielen nicht so gut? Wahrscheinlich auch.

Also was nun?

Im Zeitalter der schnellen Antworten, der Likes mit einem Klick, der raschen und unverrückbaren Kategorisierung entzieht sich diese Produktion einem eindeutigen Urteil. Sie ist wie ein Gegenmodell zu einer immer eventlastigeren Kultur, die nach neuen Erregungen lechzt, in positiver wie in negativer Hinsicht. Wie eine Antwort auf eine Politik, die nach Umfragen agiert.

Daumen hoch oder Daumen runter – das funktioniert hier nicht. Und das ist eine große Qualität dieser Produktion. Dieser „Don Giovanni“ ist am allermeisten einer zum Denken (und dann erst zum Hören). Er zeigt, wie sehr Kunst irritieren, aufrütteln, verstören kann – und manchmal sogar soll. Kulinarik gibt’s in Salzburg davor oder danach.

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