Erste gelungene Feierstunden für Wagner

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Am Vorabend des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“ gab es erfreuliche Debüts.

Am 22. Mai wird es 200 Jahre her sein, dass Richard Wagner geboren wurde. Opernhäuser in aller Welt feiern dieses Jubiläum, an der Staatsoper wird zu diesem Anlass der „Ring des Nibelungen“ wieder neu geschmiedet.

Die Inszenierung, jene von Sven-Eric Bechtolf, ist die alte – sie setzt auf Bebilderung statt auf Deutung. Neu sind zahlreiche Sänger, allen voran Norbert Ernst als Loge, der diese Partie heuer in Bayreuth singen wird. Er ist ein Charaktertenor, der auch mit schönem Timbre und klarer Höhe erfreut. Er züngelt, der Rolle des Feuergottes entsprechend, über die Bühne, hat große Ausstrahlung und gestaltet diese Partie beeindruckend – zu Recht wurde er am meisten bejubelt.
Wolfgang Bankl ist ein stimmlich fast zu nobler Alberich, Gerhard A. Siegel ein durchschlagskräftiger Mime, Mihoko Fujimura eine gute, nicht sehr wortdeutliche Fricka und Tomasz Konieczny ein Wotan, der am besten ist, wenn er forciert und kaum zu berühren vermag. Den „Rheingold“-Wotan füllt er stimmlich nicht aus. Die Riesen Fafner und Fasolt (Ain Anger, Sorin Coliban) sind tatsächlich mächtig, der Rest ist Mittelmaß.

Franz Welser-Möst am Pult des präzisen, klangprächtigen Orchesters setzt überzeugend auf Dramatik, Tempo und klare Linien.

KURIER-Wertung: **** von *****

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