Pianist Rudolf Buchbinder: "Das Publikum ist ausgehungert"

Pianist Rudolf Buchbinder: "Das Publikum ist ausgehungert"
Der Ausnahmepianist und Intendant über Grafenegg und Musik in Zeiten von Corona.

Kalt erwischt! Auf diesen gemeinsamen Nenner lässt sich wohl die Situation der Kulturbranche in Zeiten der Corona-Pandemie bringen. Seit Ausbruch der Krise ist nichts mehr so, wie es (geplant) war. Das weiß auch Ausnahmepianist Rudolf Buchbinder, der momentan Konzerte vor nur 100 Besuchern spielen darf, der auf internationale Auftritte weitgehend verzichten muss und der als Intendant des Musikfestivals Grafenegg im Eiltempo ein „Notfallprogramm“ quasi aus dem Hut gezaubert hat. Denn das Musikfestival Grafenegg findet statt – und zwar vom 14. August bis 6. September.

„Wir haben nie geglaubt, dass wir Grafenegg absagen müssen“, betont Buchbinder im KURIER-Gespräch. Denn, so der Künstler: „Wir haben in Grafenegg drei Vorteile. Wir machen keine szenischen Aufführungen, wir spielen erst im August, und alle Veranstaltungen finden Open-Air am Wolkenturm statt. Dadurch ist es möglich, alle behördlichen Auflagen einzuhalten, für genügend Abstand zu sorgen und im Rahmen eines mit Fachleuten erstellten und behördlich genehmigten Sicherheitskonzepts dennoch Musik zu den Menschen zu bringen.“

Soll heißen: Gespielt wird ausschließlich am Wolkenturm für maximal 1.250 Personen (die Kapazität wäre 2.100), es gibt keine Indoor-Veranstaltungen, kein Rahmenprogramm (Einführungen, Late Night Sessions, etc.) und keine Pausen.

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