Nova Rock '14: Ozzy liebt uns alle

Ozzy Osbourne auf der Bühne des Nova Rock
Black Sabbath sorgten für den mehr als würdigen Schlusspunkt beim 10. Nova Rock. Das Festival in Nickelsdorf im Blog.

Die Jubiläumsausgabe des Nova Rock ging am Sonntagabend mit einer rundum überzeugenden Show der Heavy-Metal-Legenden Black Sabbath rund um Ozzy Osbourne zu Ende. Das Festival-Wetter zeigte sich am dritten Tag erneut von der angenehmen Seite. Lediglich der aufgewirbelte Staub trübte (neben den alkoholhältigen Flüssigkeiten) den Blick der Festivalbesucher.
Wir haben wieder im Live-Blog berichtet - streng subjektiv natürlich.

LIVE

Nova Rock '14: Ozzy liebt uns alle

Der "Fucking Prince of Darkness", wie er sich selbst so gern nennt, blieb zunächst tatsächlich im Dunklen. Hinter dem schwarzen Bühnenvorhang schrie Ozzy Osbourne in seinem dreckigen Birmingham-Englisch: "Let me hear you!"

Dann ging es ohne viel Brimborium zur Sache. Mit dem epischen "War Pigs" machten Black Sabbath den Anfang vom Ende des 10. Nova Rock Festivals - vor einer mehr als gut gefüllten Blue Stage.

In einem der Songs des aktuellen Abums "13" heißt es: "Is this the end of the beginning? Or the beginning of the end?" Jedenfalls ist der Beginn des finalen Headliners mehr als gelungen. Und eines ließ sich nach wenigen Nummern ("Into the Void", "Snowblind", "Black Sabbath") bereits sagen: Die Ahnherren des Heavy Metal zeigen sich auch weit jenseits der sechzig noch in Hochform.

Ozzys markante, mal quietschende, mal metallische Stimme tut ihre Wirkung. Auch wenn er den Groove ab und zu nicht mehr ganz erwischt - Aussetzer gibt es keine. Wie ein kleiner Junge springt er auf und ab und versucht das Publikum immer wieder zu motivieren. "Louder, louder!" - viele sind vielleicht etwas zu jung für Black Sabbath, um vollends mitgerissen zu werden.

Die Konzertfotos vom dritten Tag

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hatebreed - nova rock 2014 - florian wieser…
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NOVA ROCK 2014: KONZERT / AVENGED SEVENFOLD
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NOVA ROCK 2014: KONZERT / AVENGED SEVENFOLD
Nova Rock '14: Ozzy liebt uns alle

NOVA ROCK 2014: KONZERT / AVENGED SEVENFOLD
Nova Rock '14: Ozzy liebt uns alle

rob Zombie - nova rock 2014 - florian wieser…
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sonnenuntergang tag 3- nova rock 2014 - florian wi…
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NOVA ROCK 2014: ÜBERSICHT
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NOVA ROCK 2014: KONZERT / HUNTRESS
Nova Rock '14: Ozzy liebt uns alle

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NOVA ROCK 2014: BESUCHER
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Nova Rock '14: Ozzy liebt uns alle

besucher tag 3 - nova rock 2014 - florian wieser…

Spaß

Den älteren Herren scheint das, was sie tun, allerdings immer noch jede Menge Spaß zu machen. Gitarren-Großmeister Tony Iommi, der seit 2012 mit einer Krebserkrankrung kämpft, und Bassist Geezer Butler (mit wummernden Solo vor "N.I.B.") wirken zwar wie am Boden angeschraubt, bilden aber ein wuchtiges, effektvolles Duo. Unterstützt werden sie mit ordentlich viel Druck vom wesentlich jüngeren Drummer Tommy Clufetos.

Und so steuert das Konzert, in das sich auch die neuen Nummern nahtlos einfügten, auf den logischen, und auch vom Publikum geforderten Schlusspunkt zu: "Paranoid". Zum Superhit der Band aus dem Jahr 1970 läuft der 65-jährige Ozzy, den man in seiner TV-Serie "The Osbournes" vor Jahren noch stammelnd und schwer gezeichnet beobachten konnte, nach eineinhalb Stunden dann auch noch ein paar Mal quer über die Bühne. Ein blendend aufgelegter "Fürst der Finsternis", der vor dem Publikum auf die Knie fällt und beteuert: "Wir lieben euch alle!"

Ohne übergroße Effekte kommt die Show von Black Sabbath aus. Zu den Live-Bildern werden ab und zu Filmsequenzen eingespielt, wie etwa Al Pacino als koksender "Scarface" (zu "Snowblind"). Die große Pyro-Show folgt erst nach dem Abgang von Black Sabbath. Die zehnte Ausgabe des Nova Rock geht kurz nach Mitternacht mit dem obligatorischen Feuerwerk zu Ende.

Der Blog zum ersten Tag des Nova '14 zum Nachlesen.

Der Blog zum zweiten Tag des Nova '14 zum Nachlesen.

Das bunte Treiben am Campingplatz

Vor zwanzig Jahren veröffentlichten Soundgarden ihr Album "Superunknown". Die Band aus Seattle überzeugt auch 2014 mit ihrem Grunge-Sound von damals. Auch wenn viele die Red Stage schon in Richtung Black Sabbath verlassen - der Ausflug auf die angebliche Zweitbühne hat sich gelohnt. Druckvoller, messerscharfer Gitarrensound und die betörende Stimme von Mastermind Chris Cornell (Bild) machen die Hits wie "Spoonman", "Black Hole Sun" und "Superunknown" zur perfekten Einstimmung auf den Schlussakt.

Sie waren in den Neunzigern die Hymnenproduzenten schlechthin, was das kommerziellere Punkgewerbe betrifft: The Offspring.

Vor der kleineren Red Stage konnten sie mehr Publikum versammeln, als Rob Zombie vor der Hauptbühne. Ihr Album "Smash" boten die Kalifornier in leicht veränderter Reihenfolge als Gesamtpaket an. Als Kind der Neunziger war auch bei mir spätestens bei "Self Esteem" (ja, das Lied mit dem "Yeah Yeah Yeaaah!") Mitgrölen und Mithüpfen unausweichlich.

"Dexter" Holland und "Noodles" Wasserman sind sich wohl des Umstands bewusst, dass sie als Herren um die fünfzig mit Wohlstandsbauch optisch nicht mehr zu den Teenager-Hymnen passen. Deshalb verpacken sie ihre Hitparade in eine Art Produkt-Werbeshow, in der sie die einzelnen Songs anpreisen. Soll ironisch wirken, geht aber nicht ganz auf. Eine eingespielte Stimme verkündete: "The next song is a big Deal" - es folgte "Pretty Fly".

Als Noodles so tat, als habe er vergessen, wer heute Abend Headliner ist, half Dexter aus: "Black Fucking Sabbaaaath!" Na dann ...

Unter jenen Metalbands auf der Blue Stage, die sich selbst wahnsinnig ernst nehmen, kommt der Auftritt von Rob Zombie wohltuend ironisch daher. Der Konzept-Rocker gibt den Waldschrat, der eine Art Nosferatu als Mikro-Kühlerfigur vor sich her trägt. So furchteinflößend er und seine Co-Zombies auch geschminkt sind - Nummern wie "Dead City Radio" haben Hymnen-Potenzial und bespaßen die Menge vor der Blue Stage einwandfrei. Dazu kommt die Zusammenfassung des Festivalalltags: "Wohnt ihr in einem Zelt? Schlaft ihr im Auto? Habt ihr Sex am Container-Klo? Abstoßend!"

Eintanzen für Black Sabbath: Die Hauptbühne des Nova Rock füllt sich schön langsam - beim überaus druckvollen Set von Hatebreed. Die Crowd ist bereit für die Lektion 1 im Metal-Tanzkurs und legt den ersten Circle-Pit des dritten Tages hin, der diesen Namen verdient. Danach fordert Sänger Jamey Jasta die Gemeinde zum kollektiven Schwenken der "Flaggen" auf. Wer noch ein T-Shirt am Leib hat, kann es nun durch die Luft wirbeln.

Auf der Red Stage liefern parallel dazu die Hip-Hopper von Fettes Brot das Kontrastprogramm. Dort geht es mit den Neunziger-Helden The Offspring und Soundgarden weiter.

Zu Erinnerung bzw. zur Einstimmung auf Black Sabbath: So sieht ein voller Wavebreaker-Bereich aus. So geschehen bei Volbeat am ersten Tag beim Nova Rock.

Das aktuelle Interview mit Volbeat von Brigitte Schokarth finden Sie hier.

Die Black-Sabbath-Crew startet bereits die Vorbereitungen für Ozzy Osbourne, Tony Iommi und Geezer Butler.

Die KURIER-Crew stimmt sich schon einmal mit einem Selfie (das letzte, versprochen!) auf den finalen Nova-Rock-Abend ein.

Endlich Haare!! Wenn man am Nachmittag Duff McKagans (Ex-Guns N' Roses) blonden Bubi-Haarschnitt gesehen hat, musste man sich ja fast Sorgen machen. Zakk Wylde von Black Label Society hat die passende Frisur zur Klassenfahrt in Sachen Metal namens Nova Rock. Der Wavebreaker ist jetzt zumindest zur Hälfte gefüllt.

Kleines Ratespiel: Warum hat sich diese Menschenschlange gebildet?

A.) Es gibt gratis Brustwarzen-Piercing.
B.) Das ist ein von David Hasselhoff moderierter Limbo-Dance-Wettbewerb.
C.) Eine Melodic Death Metal Band gibt Autogramme.

Richtig ist: C.) Arch Enemy, die bereits um 14.20 Uhr auf der Blue Stage ihr Glück versucht haben, werden von Autogrammjägern gestürmt.

Zum ersten Mal gehe ich den langen Weg zur kleineren Red Stage. Neben mir entledigt sich im Gehen ein junger Festivalgast seines flüssigen Mageninhaltes.

Es ist der dritte Tag, Viele sind am Nachmittag schon den Heimweg angetreten. Es wird sich zeigen, wie sehr sich sich die Hauptbühne am Abend bei Black Sabbath füllen wird.

Auf der Red Stage ist am Nachmittag wesentlich mehr los. Dafür verantwortlich: Die Altväter des politischen US-Punkrock, Bad Religion. Greg Graffin & Co. absolvieren ihr Programm (inklusive "Punk Rock Song") wie immer ordentlich und in CD-Qualität, auch wenn der staubige Wind den Sound ab und zu verblies.

Hier die Höhepunkte von Tag 2 in Bildern:

Mit Italo-Western-Musik als Intro starten die Walking Papers um 15:30 ihren Auftritt auf der Hauptbühne Blue Stage. Eine zumindest stimmige Untermalung. Denn es jagt ein staubiger Wüstenwind über das noch spärlich besuchte Festivalgelände. Duff McKagan und seine Mannen spielen vor gefühlten 200 Menschen. Wohl ein seltsames Gefühl für den Bassisten, der früher mit Guns N' Roses riesige Stadien füllte.

Als "aktuell beste Band aus Seattle" wurden die Walking Papers im Festivalprogramm angekündigt. Seattle ist eben auch nicht mehr das, was es einmal war. Zumindest fürs Publikum. Dabei spielen Duff & Co. durchaus gefälligen Blues-Rock mit chilligen Elementen.

Noch schlimmer hat es im Timetable Ed Kowalczyk, den ehemaligen Sänger der Alternative-Rock-Band Live, erwischt. Er musste schon um 14 Uhr in der Sonne des Südostens antreten.

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