Silvio Berlusconis Sohn will "großen europäischen Sender schaffen"

Pier Silvio Berlusconi verfolgt große Pläne
Expansion, "um Druck der multinationalen Konzerne standzuhalten". Bereits größter Gesellschafter bei ProSiebenSat.1

Der Sohn von Silvio Berlusconi will das Familienerbe des verstorbenen italienischen Medienunternehmers zusammenhalten und hält an der geplanten europaweiten TV-Allianz mit ProSiebenSat.1 fest. "Um dem Druck der multinationalen Konzerne standzuhalten, müssen wir größer werden. Wir sind nicht daran interessiert, einen Fernsehsender in Frankreich oder Deutschland zu kaufen, sondern wir wollen einen großen europäischen Sender schaffen", so Pier Silvio Berlusconi.

Die Familienholding der Berlusconis, Fininvest, hält 48,5 Prozent der Anteile an der ehemaligen Fernseh-Holding Mediaset, die inzwischen als MFE-Mediaforeurope firmiert. Beim bayerischen Fernsehkonzern ProSiebenSat.1, zu dem in Österreich die Puls4- und ATV-Sender gehören, ist MFE mit fast 30 Prozent der größte Aktionär. "Wir sind stolz darauf, dass das Projekt eines großen europäischen Senders ausnahmsweise von einem italienischen und nicht von einem ausländischen Unternehmen vorangetrieben wird", sagte der 54-jährige Unternehmer.

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Europäische TV- und Werbeplattform

"Wir wollen mehr in nationale Produktionen in Italien, Spanien und hoffentlich bald auch in Deutschland investieren. Aber das Projekt besteht darin, eine große europäische Plattform für die Verbreitung von Inhalten und den Verkauf von Werbung zu schaffen, die die Größe und die Technologie hat, um es mit den Internetriesen aufzunehmen", erläuterte Pier Silvio Berlusconi.

Nach dem Tod des Patriarchen und ehemaligen Ministerpräsidenten im Juni war über einen Verkauf der Familienanteile an den zweitgrößten Aktionär, den französischen Vivendi-Konzern, spekuliert worden. Mit Vivendi liegen die Berlusconis seit 2016 im Clinch. Damals war eine italienisch-französische TV-Allianz geplatzt. Pier Silvio Berlusconi, das älteste von fünf Kindern seines Vaters aus zwei Ehen, sagte kürzlich über das Verhältnis zu den Franzosen, MFE habe "ganz normale Beziehungen zu einem stillen Finanzinvestor".

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