Platin-Preisträger Herbert Kloiber: „Es war ein bisschen wie beim Domino“

Für Herbert Kloiber ist seine innige Beziehung zur Klassik "ein wunderbares Kapitel meines Lebens"
Der 74-Jährige spricht über seine bewegte Karriere, die erste Serie von Hollywood-Größe Roland Emmerich und seine Liebe zur Klassik (Langfassung)

Der Name seiner mit der Constantin Film gegründeten Produktionsfirma ist Programm: Mit High-end Productions in Wien ist Herbert Kloiber bei der ersten Streaming-Serie von „Independence Day“-Regisseur Roland Emmerich, „Those About To Die“, involviert - samt einem „anständigen zweistelligen Millionen-Betrag“. Der Platin-Preisträger der Branchen ROMY 2022, der am Freitag im Wiener Gartenbaukino geehrt wird, im Gespräch über das Mega-Projekt, ein Arbeitsleben mit Karajan, Kirch, Berlusconi und Murdoch und seine Erfahrungen mit der Kitzbüheler Streif.

KURIER: Herzliche Gratulation zur Platin Romy. Nach einer großen Zahl an internationalen Auszeichnungen und Nominierungen für Produktionen und für sie persönlich, muss man eingestehen: Wir sind in Österreich spät dran mit dieser Ehrung.

Herbert Kloiber: Trotzdem danke. Das mit den Preisen hat ja früh begonnen. Meine erste Emmy-Nominierung war 1977 für „Artur Rubinstein at 90 Great Performances“, mehrfach ausgezeichnet wurde dann die erste Klassik-TV-Übertragung über den Atlantik „Vladimir Horowitz live“ mit dem jungen Zubin Mehta aus New York. Das war 1978, in der Startphase unserer Clasart und deshalb besonders wichtig.

Der Rückblick auf ihre Karriere, die phasenweise einem Krimi ähnelt, muss warten, weil die Gegenwart nicht minder spannend ist: High-end Productions ist bei Roland Emmerichs erster Streaming-Serie dabei. Wann wird wo gedreht?

Die Vorbereitungen für „Those About To Die“ sind am Laufen. Bezüglich des Drehorts scheinen die Würfel, wie es so schön heißt, gefallen zu sei: Es wird wohl Rom.  Regisseur und Co-Produzent Roland Emmerich hat sein engeres Team zusammengestellt, er hat sich die Department-Heads bereits ausgesucht und jetzt geht es bald ans Casting. In den USA ist als Streaming-Partner Peacock an Bord. Was die Vermarktung in den Regionen außerhalb der USA betrifft, da kommen wir gerade in die heiße Phase.

Und High-end Productions ist mit richtig Geld drinnen?

Ja, dem Namen der Firma entsprechend mit einem anständigen zweistelligen Millionen-Betrag. Auch das Budget je Folge wird sich sehen lassen können.  Dementsprechend ist das eine Co-Produktion mehrerer Partner.

Nächste Projekte

Reicht Ihnen das oder treiben sie daneben weitere Projekte voran?

Es gibt bereits die nächsten drei, vier Projekte, bei denen Bücher entwickelt werden. Das eigentlich erste Projekt der High-end, „Maximilian und Carlotta“ über den unglücklichen Habsburger-Kaiser in Mexiko, ist ebenfalls im Werden. Der erste Drehbuch-Entwurf von William Boyd („Spy City“) ist fertig, sehr gut geworden, mit einigen sehr spannenden Details. Jetzt führe ich abschließende Gespräche die Regie betreffend, dazu will ich aber noch nicht viel sagen. Mal sehen, vielleicht ist jemand aus Österreich zu überzeugen. Das würde zur Geschichte passen und auch zu unseren künstlerischen Ansprüchen.

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