ORF2-Channel-Manager Hofer: „Normal war so gesehen nie irgendwas“

ORF2-Channel-Manager Alexander Hofer: Dauerstress durch die Politik und Erfolge mit "Starmania"
Der Sender- und Unterhaltungschef über politisch konfliktreiche Zeiten, die Serie „Alles finster", „Fit mit Philipp“ und die Sommer-Shows

Alexander Hofer wurde im Mai 2018 als erster Channel-Manager von ORF2 bestellt. Nebenbei ist er quasi dauer-interimistisch für Unterhaltung und Shows verantwortlich. Beschäftigt haben den 49-Jährigen in den vergangenen Jahren aber vor allem Politik-Turbulenzen.

Sie sind seit drei Jahren Channel-Chef von ORF2, in Jahren also, die einem permanenten Ausnahmezustand geglichen haben müssen.

Für zwei Drittel der bisherigen Amtszeit trifft das zu. Zu Beginn war es zwar vergleichsweise ruhig, aber da musste erst diese neue Funktion mit Leben erfüllt werden. Es gab ja keinen Vergleich, keine Vorgänger, aber jede Menge Möglichkeiten, sich für das Jahr 2019 Neues zu überlegen – was mit den Mai-Tagen 2019 allerdings wieder etwas Anderes war …

… weil schon wieder was passiert ist: Stichworte Ibiza und Koalitionsbruch, Übergangsregierung, Neuwahlen, Regierungsbildung, dazwischen Terror und, seit einem Jahr, Pandemie.

Also, normal war so gesehen eigentlich nie irgendwas.

Wie arbeitete es sich in diesem Ausnahmezustand?

Naja, man muss sich halt an die Gegebenheiten anpassen und man darf dabei das Publikum nicht aus den Augen verlieren. Was ich am Ende dieser drei Jahre jedenfalls sagen kann ist, dass ORF2 für das Publikum immer da war, wenn es darauf ankam. Und das macht den Sender aus: Auf der einen Seite gibt es die grundsätzliche Verlässlichkeit im Programm, was beliebte Sendungen betrifft. Aber wir haben auch jene Flexibilität bewiesen, die unserer Ansicht nach einfach notwendig ist und auch einen Schub beim Publikum gebracht hat. Der Beschluss, dass Programm von ORF2 an diesem Samstag, dem 18. Mai 2019, komplett aufzumachen, war eine Schlüsselentscheidung. Den gesamten Tag über live und aktuell mit der ORF-Information auf Sendung zu bleiben, so etwas hatte es davor noch nie gegeben. Es hat in einem sensationellen Zusammenspiel mit dem Info-Team so hervorragend funktioniert, dass es zum Role Model geworden ist für das, wie im ORF mit wichtigen aktuellen Ereignissen umgegangen wird. 

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