"Die Gier lässt uns blind werden" - Ofczarek über Ibiza und die Politik

Die Ibiza-Affäre - S1
Der Schauspieler aus der neuen Sky-Serie "Die Ibiza-Affäre" zeigt sich fassungslos und ernüchtert von der österreichischen Politik.

Nicholas Ofczarek hat sich neben seiner Theaterkarriere in den letzten Jahren ein zweites Standbein aufgebaut: Als prägnanter Darsteller und zugkräftiger Star in hochwertigen Serien-Produktionen wie "Braunschlag", "Altes Geld" oder "Der Pass". Mit seiner Gestaltung der Rolle des Julian H. in der vierteiligen Sky-Serie "Die Ibiza-Affäre" hat Ofczarek einen neuen Höhepunkt in dieser Sparte erreicht.

„Wir erzählen keine Heldengeschichte“, sagt Ofczarek im KURIER-Interview, „eigentlich haben wir es nur mit Verlierern zu tun." Der Burg-Schauspieler zeigt sich fassungslos und ernüchtert von der österreichischen Politik.

 

KURIER: Wie haben Sie reagiert, als man Sie gefragt hat, ob Sie in einer Serie über die Ibiza-Affäre mitspielen wollen?

Nicholas Ofczarek: Die Frage ist ja: Was will man erzählen?  Wie wird man dem Thema gerecht? Wie bleibt man authentisch? Wie kann das trotzdem noch einen Humor haben? Und dann kriegt man das Buch. Man sieht Qualität und Hirn, man erkennt, dass die Wertung dem Zuschauer überlassen wird. Dann freut man sich.

Julian H. ist eine Figur, mit der man wahrscheinlich mehr spielen kann als mit einem Heinz-Christian Strache, weil er der Öffentlichkeit nicht bekannt ist. Wie haben Sie sich den erarbeitet?

Ich habe mir überlegt, ob ich ihm schreibe oder ob ich mach Berlin fliege und ihn im Gefängnis besuche. Letztlich kann ich nur mit dem arbeiten, was im Buch steht. Was anderes ist sinnlos. Es ist nicht meine Aufgabe, Herrn Hessenthaler nachzuerzählen. Wir werden nie wissen, wie Herr Hessenthaler tickt. Das ist aber auch das Interessante, wenn man nicht klar darlegt, wer der Mann ist. Und wenn es weiter ein bisschen rätselhaft bleibt.

Was hätte Sie bei einem Gespräch mit Julian H. interessiert?

 

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