Maria Köstlinger: "Ich will die Hoffnung nicht aufgeben"
Maria Köstlinger geht ins Finale. Einerseits mit den letzten beiden Folgen der fünften Staffel der „Vorstadtweiber“ (wieder heute, Montag, um 20.15 Uhr auf ORF 1), andererseits mit den Dreharbeiten zur sechsten und definitiv letzten Staffel der Erfolgsserie. „Wir drehen von Ende März bis Ende Mai das große Finale“, so die Schauspielerin im KURIER-Gespräch.
Schöner Abschluss
Dann heißt es auch für Maria Köstlinger Abschied zu nehmen von ihrer Figur der Wally, „die mich seit 2014 begleitet hat“, und für die sie heuer für die KURIER-ROMY als beliebteste Seriendarstellerin nominiert ist. „Das ist meine zweite ROMY-Nominierung“, freut sich die Künstlerin. Und: „Ich bin sehr, sehr froh, in diesem illustren Kreis vertreten zu sein“, so das Ensemblemitglied des Theaters in der Josefstadt.
Doch wird Köstlinger „ihre“ Wally fehlen? „Ja, sehr! Diese Rolle hat mich immerhin jahrelang begleitet, aber wir haben einen sehr schönen Abschluss gefunden. Das wird ein richtig großes, rundes Finale mit vielen Überraschungen.“ Eine davon ist, dass Gerti Drassl nach langer Pause die Figur der Maria Schneider als Gast wieder aufnehmen wird. Doch wie geht es mit Wally weiter? Maria Köstlinger verrät: „Es nimmt für sie ein gutes Ende, aber nach vielen Irrungen und Wirrungen.“
Weniger erfreulich ist jedoch die Situation am Theater. Köstlinger: „Man sitzt da als Schauspielerin vor einer Pressekonferenz der Bundesregierung und wartet, wie es weitergehen könnte. Nichts! Dann sitzt man vor der nächsten. Wieder nichts! Wir hoffen und warten und hoffen und warten. Aber wir bekommen keine Perspektive. Es ist ein Chaos von vorne bis hinten. Das ist etwa so, wie wenn einem frisches Blut abgesaugt wird. Man fühlt sich nur ausgesaugt und ausgelaugt.“
Schöner Ort
Dabei, so Köstlinger: „Das Theater ist ein schöner, absolut sicherer Ort. Wir haben in der Josefstadt und in den Kammerspielen perfekte Präventionskonzepte, werden regelmäßig getestet, und auch unser Publikum ist bereit, da mitzuziehen. Aber im Moment muss aufgrund der Pandemie alles viel zu lange warten. Das ist frustrierend.“
In Arthur Schnitzlers „Zwischenspiel“ und in Peter Turrinis „Gemeinsam ist Alzheimer schöner“ sollte Köstlinger aktuell auf der Bühne stehen. Und dann wartet ja noch die Premiere von dem geistreichen Drama „The Parisian Woman“ aus der Feder des prämierten „House of Cards“-Autors Beau Willimon. Hier soll Köstlinger die Chloe verkörpern, die zugunsten der Karriere ihres Mannes der amerikanischen Oberschicht nicht nur den Kopf verdreht. „Dieses Stück ist eine sichere Bank. Toll geschrieben, toll gebaut. Wir proben seit Oktober, aber jetzt liegt alles im Gefrierschrank.“
Und: „Ich bin immer noch ein positiver Mensch. Allmählich fange ich aber an zu zweifeln, denn wir sind keine Freiluftkünstler. Aber ich will die Hoffnung nicht aufgeben. Die Josefstadt hat auch in der kommenden Saison einen großartigen Spielplan, auch mit sehr schönen Aufgaben für mich. Wie Direktor Herbert Föttinger das alles managet, ist fantastisch.“
Schöne Pläne
In der Zwischenzeit schmiedet Köstlinger gemeinsam mit dem ebenfalls für eine ROMY nominierten Juergen Maurer Pläne für den Sommer. So soll es etwa in Wiener Neustadt mit dem Pianisten Florian Krumpöck im Rahmen des Kultursommers Semmering ein Beethoven-Projekt geben; in Klosterneuburg soll neben der bestehenden Oper auch das Theater einziehen. „Wir sind da schon am Überlegen.“ Denn: „Streaming ist dank ORF III sehr schön, aber das Theater und die Menschen brauchen die Live-Erlebnisse. Diese sind unersetzlich!“
Schöne Pflanzen
Wie auch die „Vorstadtweiber“, für die man – so eine lachende Köstlinger – bitte voten soll. „Es ist wieder einmal Zeit für eine ROMY für unsere ,Vorstadtweiber‘!“ Und wie begeht die Schauspielerin den heutigen Weltfrauentag? „Mimosen gelten ja auch als die Pflanzen der Frauen. Also werde ich meinen Freundinnen Mimosen schenken. Das sind schöne Pflanzen.“
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